14. Agosto 2017

Arequipa cumple 477

Von Guerlio Peralta - Redactor, Themen Cultura, sociedad y educación | Noticias sobre turismo en el Perú | Boletín 2017 - 08 Agosto

Arequipa cumple 477

Legt man das Datum der spanischen Gründung 1540 zugrunde, so wird die "Weiße Stadt" Arequipa am 15. August dieses Jahres 477 Jahre alt, orientiert man sich eher nach der Gründung der ersten Inka-Siedlungen, so wird sie rund 850.

Arequipa ist auch der Name der politischen Region an der peruanischen Küste mit der größten Fläche, oder anders formuliert, sie ist eine Hochlandregion mit den Füßen am Meer.

Die hochgelegenen Gebiete von Arequipa sind von Kondoren und Vicuñas bevölkert. Die Vicuñas sind, wie Lamas, Alpacas und Guanacos, Kamelarten, die in verschiedenen Höhen der Anden leben. Die Wolle der Vicuñas ist dabei die begehrteste von allen.

In den Tälern und Canyons, tief wie sonst nirgendwo auf dieser Welt, hat sich eine eigenartige Berg-Landwirtschaft entwickelt. Kartoffeln, Mais, Saubohnen, Getreide und Kaktusfeigen sind einige der in Überfluss vorhandenen Produkte.

Arequipa hat auch die großflächigste, unbevölkertste und unbekannteste Küste Perus. Sandstrände, die nicht enden wollen, fruchtbare Täler, die auf den Wellen des Pazifik enden und Spuren von tausendjährigen Kulturen, wenige Meter vom blauen Ozean entfernt.

Vulkan MistiDie weiße Stadt

Das Wahrzeichen von Arequipa ist der Vulkan Misti. Er ist 5600 m hoch und immer noch aktiv. Das Beiwort "Weiße Stadt" verdankt Arequipa u.a. ihrer Bauten aus "Sillar", ein weißes vulkanisches Gestein, das in der Region reichlich vorhanden ist und die Fassaden der Kirchen, Kolonialhäuser und öffentliche Gebäude schmückt.

Arequipa liegt auf 2350 m über dem Meeresspiegel und 1200 km südlich von Lima. Arequipa hat ein mildes und angenehmes Klima mit fast 300 Tage Sonne im Jahr und einer durchschnittlichen Temperatur von 18° Celsius.

Die Kirche "Compañía de Jesús", auf deutsch "Die Begleiterin Jesu", ist die besterhaltene in der Stadt. Der Bau der Kirche begann im 16. Jahrhundert und wurde 1698 beendet. Die Kathedrale von Arequipa wurde 1656 gebaut und besitzt eine belgische Orgel, die als die größte Südamerikas gelten soll.

Kloster Santa CatalinaDas Kloster Santa Catalina

Das Kloster "Santa Catalina" ist ein einzigartiges Architekturensemble mit engen Gassen, nach Blumen duftenden Patios und winzigen Plätzen. Es wurde 1580 als Klausurkloster für eine erlesende Gruppe von Nonnen gegründet. Mit einer Gesamtfläche von 20 000 qm ist Santa Catalina das größte und beeindruckendste sakrale Monument im architektonischen Mischstil der Kolonialepoche, das die Spanier in Peru errichtet haben. Bis 1970, d.h. ca. 400 Jahre lang war das Kloster der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Als die wenigen übrig gebliebenen Nonnen sich in dem viel zu groß gewordenen Klosterlabyrinth fast verirrten, zogen sie in ein modernes und sehr viel kleineres Kloster um. Heute kann man das Kloster besichtigen.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Altstadt von Arequipa und das Kloster Santa Catalina von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.

Isaac TapiaWeil ich aus Arequipa komme, mein Herr!

Was für ein Völkchen sind denn die Arequipeños? In der Kolonialzeit war Arequipa als Handelszentrum das Verbindungsglied zwischen Spanien und die Silberminen von Potosí in Bolivien.

In den Anfängen des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Arequipa als wichtigste Sammelstelle von Alpaka-Wolle, bevor diese nach England exportiert wurde. Die Textilindustrie selbst wurde von England im Keim erstickt, als die Krone den Export von Maschinenteilen nach Peru verbat und die Entwicklung einer eigenständigen Industrie boykottierte. Heute ist Arequipa weiterhin das wichtigste Zentrum für Alpaka-Wolle im Land.

Der Schriftsteller Jorge Polar, in seinem Werk "Arequipa" von 1891, beschreibt die Psychologie seiner Landsleute folgendermaßen:

"Ein Volk von Gefühlen, von Leidenschaft, ist das Volk von Arequipa. Und es ist so nicht nur dem Erbe der gutmütigen Rassen wegen, von denen es stammt, sondern auch wegen dem Ansporn und Vorbildern der Region, in dem es lebt. Unter dieser Sensibilität nistet ein vulkanisches Temperament, das aber immer von einem Impuls der Gefühle beherrscht ist. Besessen, stürmisch, empfindlich, mystisch und bereit, seinen Leidenschaften bis zur letzten Konsequenz zu folgen, der Arequipeño kann auch traurig sein. Unsere Traurigkeit ist nicht trostlos, nicht bitter und entsteht auch nicht aus Skepsis. Wir rufen sie nicht hervor, indem wir uns die Seele mit Gedanken zerreißen. Wir haben sie eher geerbt durch die Jahrhunderte, in denen unsere Vorfahren in Leibeigenschaft gelebt haben. Ohne Zweifel haben wir sie auch ein wenig von unserer Landschaft geerbt, die enthaltsame und große Melancholien in sich birgt, wie jede Berglandschaft."

Plaza de ArmasIn einem Fernsehinterview wurden Arequipeños neulich nach dem Grund für ihren betonten Regionalstolz befragt: "Es gibt doch andere Städte im Land mit genauso schönen Kirchen und Sehenswürdigkeiten, andere mit einem genauso schönen Klima und andere mit einer genauso guten Küche!". Einer der Arequipeños antwortete: "Ja, aber das alles zusammen gibt es halt nur in Arequipa!"

Als ich vor einiger Zeit das Land mit deutschen Freunden bereiste, kamen wir auch nach Arequipa. Nach ein paar Tagen Aufenthalt kommentierte einer beiläufig: "Weißt du? In Arequipa versuchen die Leute nicht, sich an einer Warteschlange vorbei zu mogeln". Den Menschen am Fuße des Vulkans Misti sagt man nach, dass sie Werte wie Zivilcourage, Anstand, Tapferkeit und Solidarität als Vorbild inne haben und verbinden diese mit ihrer Identität. Fragt man sie, warum sie scheinbar verlorene Kämpfe nicht aufgeben wollen, antworten sie: "Weil ich aus Arequipa komme, mein Herr!"

Picantería"Picanterías" - Die Landgasthäuser

Die "Picanterías" sind eine feste Institution der Arequipeños. Glücklicherweise gibt es viel mehr davon als Kirchen. Die Chicha aus Mais ist das Nationalgetränk Arequipas, eine Art Mais-Most, der in großen Tonfässern zubereitet wird. Wenn Chicha in Besenwirtschaften zu haben ist hängt ein rotes Tüchlein an der Tür.

Die herumlaufenden Tiere, Hunde, Hühner und Meerschweinchen, dürfen nicht fehlen, genauso wenig wie die Musiker und die Tratschtanten. Im Hintergrund, allgegenwärtig, der Misti.

LucilaLa Lucila

"La Lucila" ist eine der ältesten und traditionsreichsten "Picanterías" im Stadtteil "Sachaca".

Nach dem Namen der Gründerin Lucila getauft, wird das Haus in zweiter Generation von ihren fünf Töchtern geführt. Lucila selbst führte ihr Haus bis über ihr 90. Lebensjahr hinaus, dabei stand sie seit der Gründung in ihren jungen Jahren in der Küche.

In dieser Zeit empfing sie alle Präsidenten des Landes, die bei ihren Besuchen in der Stadt aus einem Mittagessen bei "La Lucila" einen festen Programmpunkt machten.

Colca-SchluchtDie Colca - Schlucht

Im Colca-Tal befindet sich das Majestätische der umliegenden Natur unauflöslich vereint mit der Menschenhand. In diesem Gebiet von rauchenden Vulkanen, Kondoren und Vicuñas, leistet die alte und tausendjährige Kultur seiner Einwohner, die Collaguas und Cabanas, dem Erlöschen Widerstand.

Das Tal nimmt seinen Lauf in der Nähe des malerischen Dörfchens Chivay und folgt über mehr als 60 km Richtung Nordosten bis zum Gebiet "La Cruz del Cóndor", auf dt. "Das Kreuz des Kondor". Von dort aus verengt sich das Tal stark, wodurch die berühmte Colca-Schlucht entsteht, eine der größten der Welt mit einer durchschnittlichen Tiefe von 3400 m – mehr als doppelt so tief wie der Colorado-Canyon.

Colca-SchluchtFoto: Narbo Peralta


Über den Autor

Guerlio Peralta - Redactor

Guerlio Peralta - Redactor

Guerlio Peralta verfügt über langjährige Erfahrung im Management von IT-Projekten im CRM- und Support-Bereich. Seit 2007 hat er sich auf die Konzeption, Erstellung, Administration und Pflege von Internet-Portalen spezialisiert. Bei Peru-Vision ist er redaktionell zuständig für die Bereiche Tourismus und Gastronomie. Außerdem ist er zuständig für Technik, Kultur und Multimedia sowie für den Vertrieb.

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