29. Julio 2015
¿Conseguirá Lima un teleférico?
Die kolumbianische Großstadt Medellín hatte sie als erstes, in Boliviens Metropole La Paz machen sie seit einem Jahr Furore und werden ausgebaut, Bogota hat sie gerade in Auftrag gegeben und in Quito und Mexiko-Stadt sollen sie ebenfalls entstehen: Seilbahnen als urbanes Verkehrsmittel. Auch in Lima wurde schon 2008 der Plan von schwebenden Gondeln zwischen der Altstadt und dem „Hausberg“ der Stadt, San Cristobal, ausgerufen. Realisiert wurde dies zwar nicht und im März annullierte die Stadtverwaltung den Vertrag mit dem Auftragnehmer nach gegenseitigen Schuldzuweisungen – dennoch steigen die Chancen, dass die peruanische Hauptstadt ebenfalls eine Seilbahn bekommt.
Denn inzwischen hat das nationale Wohnungsbauministerium einen Wettbewerb zur Entwicklung von Seilbahnen ausgeschrieben, die der Bevölkerung auf den Bergen in den Siedlungsbezirken El Agustino und San Juan de Lurigancho den Weg in zentrale Lagen erleichtern sollen. Das Büro für Projektdienste der Vereinten Nationen (Unops) unterstützt die Auswahl von Bietern; Machbarkeitsstudien kommen von dem lokalen Ingenieurbüro Protec. Für politischen Rückhalt spricht außerdem, dass Präsident Humala in seiner gestrigen Rede zum peruanischen Nationalfeiertag die Seilbahnen als eines der anstehenden Infrastrukturvorhaben erwähnte. Es solle als Transportmittel, aber auch touristische Attraktion über 80.000 Einwohnern zugute kommen. Das Wohnungsbauministerium hofft, im Oktober den Gewinner des Bieterwettbewerbs präsentieren zu können.
Limas-Stadtteil El Agustino
Nach früheren Ankündigungen sollten nicht nur in der Hauptstadt, sondern in ganz Peru Seilbahen entstehen. Bisher kommt aber nur ein Projekt voran: Mit dem französische Hersteller Pomagalski hat die Regierung einen Vertrag über den Bau und Betrieb einer Gondelbahn zur Indiofestung Kuélap im Norden des Landes unterzeichnet (wir berichteten).