01. Diciembre 2022
Alemania y Perú acuerdan una alianza climática
Gemeinsame Pressemitteilung des BMZ und des BMWK
Im Rahmen der bilateralen Regierungsverhandlungen über die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Peru und Deutschland, die am 2. und 3. November 2022 in Berlin stattfanden, wurde eine Klimapartnerschaft unterzeichnet.
Die erste Klimapartnerschaft Deutschlands mit einem lateinamerikanischen Land ist unter Dach und Fach. Im Mittelpunkt der neuen Partnerschaft mit Peru stehen der Klimaschutz und die Anpassung an Klimarisiken. Für neue Projekte in diesen Bereichen haben das Entwicklungsministerium (BMZ) rund 216 Millionen Euro und das Wirtschafts- und Klimaministerium (BMWK) rund 136 Millionen Euro zugesagt. Auf deutscher Seite unterzeichneten unter anderem der Parlamentarische Staatssekretär im BMZ, Niels Annen, und die Staatssekretärin im BMWK, Anja Hajduk, die neue Klimapartnerschaft. Für Peru unterzeichnete unter anderem Umweltminister Wilbert Rozas Beltrán.
Annen: „Mit unserer Klimapartnerschaft unterstützen wir Peru doppelt: bei der Bewältigung der Schäden, die der Klimawandel schon heute hervorruft, und bei der Vermeidung künftiger Schäden durch aktiven Klimaschutz. Peru ist eine treibende Kraft in der internationalen Zusammenarbeit beim Klimaschutz. Mit unserer Klimapartnerschaft wollen wir gemeinsam den Weg in eine kohlenstoffneutrale und nachhaltige Zukunft sozial gerecht gestalten.“
Hajduk: „Wir können die Ziele des Pariser Abkommens nur erreichen, wenn alle an einem Strang ziehen und die Industriestaaten den globalen Süden unterstützen, die Klimaziele zu erreichen. Die deutsch-peruanische Klimapartnerschaft ist exemplarisch dafür. Wie in Deutschland wird es in Peru entscheidend sein, die Treibhausgasminderungen im Energie-, und Verkehrsbereich sowie Wald- und Naturschutz immer zusammenzudenken.“
Peru gehört zu den Ländern Lateinamerikas, die am stärksten unter dem Klimawandel leiden. Steigende Temperaturen lassen die Andengletscher zunehmend schmelzen. Das hat gravierende Folgen für die andinen Ökosysteme und den Artenbestand, bedroht aber auch die Wasserversorgung in den tiefer liegenden und trockenen Küstenregionen, wo mehr als 50 Prozent der rund 33 Millionen Einwohner*innen Perus leben. Zudem kommt es immer häufiger zu heftigen Überschwemmungen und Erdrutschen an den Berghängen, die Siedlungen und Äcker zerstören.
Zugleich kommt Peru als zweitgrößtem Amazonasanrainer mit großer Artenvielfalt eine besondere Bedeutung im Klimaschutz zu. Die neue Klimapartnerschaft unterstützt das Land deshalb durch Projekte, die den Klimaschutz voranbringen und zugleich den Menschen vor Ort helfen, gegenüber den Folgen des Klimawandels besser gewappnet zu sein. So unterstützt Deutschland Peru beim Aufbau von nachhaltigen ÖPNV-Systemen, um so den Ausstoß von klimaschädlichem CO₂ zu reduzieren. Im Amazonas-Regenwald steht der Schutz des Waldes im Vordergrund, etwa im Einsatz gegen die Forstkriminalität, die zunehmend auch die indigenen Bevölkerungsgruppen bedroht.
Die neue ressortübergreifende Klimapartnerschaft setzt wenige Tage vor Beginn der COP27 in Sharm el-Sheikh ein Zeichen der Unterstützung für die ambitionierten Klimaschutzziele Perus, das bis 2050 Kohlenstoff-Neutralität erreichen will. Die Klimapartnerschaft ist außerdem Startschuss für einen künftig regelmäßig stattfindenden hochrangigen Klima-Dialog zwischen Deutschland und Peru (auf deutscher Seite unter Beteiligung des BMZ, BMWK, des Auswärtiges Amts und des BMUV). Geplant ist zudem eine Zusammenarbeit mit der Wissenschaft, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft beim Klimaschutz.
Teilnehmer an den Regierungsverhandlungen:
Die peruanische Delegation bestand aus dem Minister Wilbert Rozas und der Vizeministerin für strategische Entwicklung der natürlichen Ressourcen, Yamina Silva.
Die deutsche Delegation wurde von Niels Annen, Parlamentarischer Staatssekretär im BMZ, geleitet und umfasste Florian Theus, Chefberater der Abteilung Entwicklungszusammenarbeit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Lima, Dorothea Kallenberger, Leiterin des GIZ-Umweltprogramms, Felix Klauda, KfW-Regionaldirektor für Lateinamerika und die Karibik, Simon Erhard, KFW-Direktor und Corinna Küsel, GIZ-Direktor in Peru.
Quelle: BMZ