28. Julio 2022
Ediciones de julio 2022 del Quipu internacional virtual
Peru-Vision weist auf die im Juli 2022 erschienenen Ausgaben der regelmässig erscheinende Bulletin Quipu International virtuell hin. Nachfolgend geben wir Ausschnitte der Einführung des Hauptartikels der Ausgabe Nr. 111 wieder, die sich mit den Werk des legendären Fotografen Martín Chambi beschäftigen.
Ein neues Buch, das den Originalfotografien von Martín Chambi aus der Sammlung Jan Mulder gewidmet ist, hat den Preis Photo España 2022 für das beste Fotobuch des Jahres gewonnen. Die tadellose Ausgabe, die im RM-Verlag erschienen ist, unterstreicht einmal mehr Chambis Beitrag zur Fotografie des zwanzigsten Jahrhunderts, in der er bereits ein klassischer Autor ist.
An dieser Stelle veröffentlicht Peru-Vision Ausschnitte der Einführung dieses Buches:
Chambi wurde 1891 in Coaza, Puno, geboren und kam 1908 nach Arequipa. Er war zunächst im Studio des wohlhabenden Fotografen Max T. Vargas angestellt und setzte dann seine Karriere als Laborant und Fotograf im Kunststudio der Gebrüder Vargas fort. Etwa neun Jahre lang lernte der junge Chambi nicht nur die fotografische Technik und die Verfahren der damaligen Zeit, sondern begann auch, die Fotografie als langfristigen Beruf zu betrachten.
Nachdem er sich 1920 in Cuzco niedergelassen hatte, begann Chambi, in seinem Atelier Porträts von Mitgliedern der Bourgeoisie von Cuzco, von Bauern, von Kindern und ganz allgemein von verschiedenen Personen zu machen. Gleichzeitig widmete er sich mit einem feinen und analytischen Auge der Dokumentation städtischer Szenen, die Stadtansichten wie die Straßen, religiöse Tempel und Glockentürme, koloniale Balkone, die Mischung der kolonialen Stadt mit dem gemeißelten Inka-Stein, ländliche religiöse Feste, Bräuche und andere Themen der kulturellen Vielfalt von Cuzco umfassten. Chambis Bedeutung in der Geschichte der peruanischen Fotografie liegt darin, dass er sich in seinem Atelier nicht nur der Porträtfotografie widmete, sondern auch über diese Grenzen hinausging und seine Umgebung eindringlich und systematisch dokumentierte.
Zwischen 1920 und 1941 war Chambi einer der wenigen Zeugen, die den Zustand der präkolumbianischen Ruinen sehen und dokumentieren konnten, die ursprünglich von der Vegetation des Dschungels bedeckt waren, wie es bei Machu Picchu der Fall war. Chambi gehörte zu der Delegation, die den Präfekten Víctor Vélez 1928 in diese Inkastadt führte, um den Zustand der Ruinen zu dokumentieren. Die Entdeckung von Machu Picchu durch Hiram Bingham im Jahr 1911 hatte in Cuzco großes Interesse geweckt, um mehr über die Geschichte des Ortes und anderer archäologischer Funde in der Gegend zu erfahren. Die Expedition von Chambi mit Präfekt Vélez war Teil dieses wachsenden Interesses. Im Jahr 1941 unternahm er eine weitere bedeutende Reise nach Machu Picchu, bei der er den Ort offener vorfand und bereit war, ihn umfassend zu dokumentieren. Viele der Fotos von diesen beiden Expeditionen sind Teil der in diesem Buch dokumentierten Sammlung.
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