03. Juli 2025
MAIDO - Bestes Restaurant der Welt 2025
World 50 Best Restaurants 2025
Am 19. Juni 2025 in Turin wurde das Restaurant Maido in Lima zum Besten Restaurant der Welt gekürt – in der prestigeträchtigen Liste The World’s 50 Best Restaurants mit Unterstützung von S.Pellegrino & Acqua Panna.
Mitsuharu „Micha“ Tsumura steht mit Maido als Symbol eines globalisierten Kulturerbes: geboren aus peruanisch-japanischer Identität, inspiriert von Gastón Acurio, vereint er Technik, Kultur und Gastfreundschaft in einem Erlebnis, das Generationen, Kontinente und Traditionen verbindet.
Maido’s Sieg 2025 ist mehr als ein Preis: Er ist die Krönung einer Lebensgeschichte, die mit einem Teenager begann, der bei Astrid & Gastón staunte – und einem Mentor, der ihn ermutigte, etwas von seiner eigenen Essenz zu zeigen (elpais.com). Heute gilt Maido als globaler Botschafter der Nikkei-Küche – ein Leuchtfeuer für Peru und ein Vorbild für kreative Integrität auf höchstem Niveau.
Maido: Vom Nikkei-Geheimtipp zum Weltruhm
Für Chef und Inhaber Mitsuharu „Micha“ Tsumura bedeutet dies den Höhepunkt eines über 15 jährigen künstlerischen Aufstiegs: Maido, 2009 eröffnet, hatte 2024 den fünften Platz belegt und ist seitdem ununterbrochen in den Top 50 vertreten. Maido glänzt mit Nikkei-Küche, der meisterhaften Fusion japanischer Technik und peruanischer Zutaten – darunter seltene Erzeugnisse aus Anden, Amazonas und Pazifik.
Tsumura erinnert sich an die morgendliche Zeremonie bei Maido: Ein warmes „Maido!“ begrüßt die Gäste, bevor ein kreatives Menü über 10–12 Gänge sie auf eine kulinarische Reise schickt – mit Ausreißern wie Oktopus-Ramen oder kurz gegarter Rinderrippe (hauteliving.com). Nach dem Gewinn erklärte Micha: „All the hard work… and now seeing what we've done with Nikkei cuisine…“ – ein emotionaler Triumpf nach jahrelanger Entwicklung.
Der emotionale Moment
Während der Gala, hoch über den Malpensa-Wolken, betrat Tsumura unter tosendem Applaus die Bühne. Er betonte die Bedeutung von Gastfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und die Freude daran, Menschen glücklich zu machen. Außerdem nahm er auf die Rolle Lateinamerikas in der weltweiten Küche Bezug und äußerte die Hoffnung, seine Vision in globalem Maßstab zu verbreiten.
Der lange Weg: Vom Schüler bei Astrid & Gastón bis zur Weltspitze
Tsumuras Weg begann nicht im Restaurant, sondern beim ersten Besuch bei Astrid & Gastón, dem ikonischen Versuchslabor peruanischer Gourmetküche von Gastón Acurio. In den 90er-Jahren, noch als Teenager, besuchte er mir seinem Vater das Lokal und war sofort fasziniert von Acurios kulinarischem Universum (elpais.com).
Obwohl er zunächst BWL studieren wollte, überzeugte ihn sein Vater, seiner Leidenschaft zu folgen – eine Entscheidung, die sein Leben bestimmten sollte . Tsumura studierte Kochkunst in den USA (Johnson & Wales) und erlernte in Osaka die Geheimnisse der japanischen Küche (elpais.com).
Zurück in Lima führte sein Weg über das Hotel Sheraton bis zur Entscheidung, ein eigenes Nikkei Restaurant zu eröffnen – nach dem Rat seines Mentors Acurio, seiner japanisch-peruanischen Identität treu zu bleiben (elpais.com). 2009 erfüllte er sich diesen Traum – Maido war geboren.
Gastón Acurio war nicht nur Inspiration, sondern wurde der erste Stammgast bei Maido. Er sprach von Verlust und gleichzeitig Stolz: „…als die Welt Maido applaudierte, verlor ich meinen Platz – doch ich fand Gewissheit, dass peruanische Küche ihren Weg gefunden hat“ (elpais.com).
Die „Pandilla Leche de Tigre“
Ein weiteres Highlight ihrer Freundschaft war die Gründung einer kulinarischen Truppe zusammen mit Virgilio Martínez: die legendären Nikkei Pop Ups, die überall Leche de Tigre servierten – Mut, Spaß und Identität auf der Zunge.
Bedeutung für die peruanische Gastronomie
Der Triumph von Maido wird als Meilenstein der lateinamerikanischen Küche gefeiert – erst Central (2023), dann Maido (2025). Vier Restaurants aus Lima (Maido, Kjolle, Mérito, Mayta) schafften es 2025 in die Top 50 – ein Beleg für die kreative Vielfalt der peruanischen Gourmet-Szene.
Tsumura sieht in Maido eine Plattform, die hilft, "Pure Peru" weltweit erlebbar zu machen – mit Rückgriff auf uralte Traditionen, nachhaltige Beschaffung und kulinarische Originalität.
MICHA TSUMURA - Chef von MAIDO
Micha ist wie seine Küche, ein bisschen Peruaner, ein bisschen Japaner. Der Sohn einer Peruanerin und einem japanischen Einwanderer interessierte sich früh für die Küche und studierte Gastronomie in der Rhode Island University (USA).
Als er seinem Vater über seine Vision berichtete, in Lima ein Restaurant für Fleischspezialitäten und Sushi eröffnen zu wollen, riet er ihm zunächst einmal in Japan die Kunst des Sushi zu erlernen. So ging er nach Osaka und lernte zwei Jahre lang die Zubereitung des Sushi im berühmten Restaurant "Seto Sushi" bei Herrn Hirai.
Zurück in Lima gründete er das MAIDO, das erste Nikkei-Restaurant, und seitdem läßt er dort die Romanze der japanischen Soja-Sauce mit dem peruanischen Chili zu feinsten Gaumenfreuden verschmelzen.
Gastón Acurios Botschaft an Micha anlässlich der Preisverleihung
Manchmal werde ich gefragt,
was das beste Restaurant der Welt ist.
Ich antworte mit einer Pause.
Wie misst man den Geschmack einer Träne?
Aber wenn man mich fragt,
wohin ich immer wieder zurückkehren würde,
wie jemand, der nach Hause kommt,
dann wird die Antwort klar.
Mein Lieblingsrestaurant
ist Maido.
Ich kenne Micha, seit er ein Teenager war.
Er ging mit seinem Vater zu Astrid y Gastón
und bestellte die ganze Speisekarte.
Er aß mit dieser Mischung aus Genuss und Konzentration,
die jene haben, die ihren Weg bereits erahnen.
Als Maido eröffnete,
war ich der erste Kunde.
Ich hatte meinen Stuhl
hinten an der Bar. Und als Maido anfing,
den Applaus der Welt zu erhalten, verlor ich meinen Stuhl.
Aber ich fühlte, dass ich etwas gewann, das keine Nostalgie war.
Es war Erleichterung.
Als ob
die peruanische Küche einen weiteren Weg gefunden hätte, dem man folgen konnte, und einen Ort zum Ausruhen.
Vielleicht ist Maido mein Lieblingsrestaurant,
weil Micha mein Freund ist.
Und Freunde liebt man
maßlos, geräuschlos.
Und auch,
weil es Orte gibt, an denen man sich hinsetzt und ohne zu wissen wie
etwas im Inneren leichter wird.
Als ob die Zeit aufhören würde zu rennen
und nur der Augenblick bliebe,
schwebend,
wie ein Fisch, der im Salz schwimmt
ohne Angst zu versinken.
Dort,
in diesem namenlosen Moment,
isst man nicht mehr:
man erinnert sich.
Und was man sich erinnert,
auch wenn man es nie gelebt hat,
gehört einem.
Lieber Micha:
Heute schreibe ich dir zutiefst bewegt. Nicht nur, weil Maido als das beste Restaurant der Welt ausgezeichnet wurde, sondern weil hinter dieser Leistung, neben einem außergewöhnlichen Restaurant, ein stolzes Land steht, das deinen Triumph als seinen eigenen feiert.
Ich kenne dich seit vielen Jahren. Ich sah dich wachsen, zweifeln, dich hingeben, träumen. Ich sah dich deine Stimme finden: eine Stimme, die nicht schreit, aber berührt, die inspiriert. Heute feiert dich die Welt, und hinter jedem Applaus steckt viel mehr als ein Preis: Es ist die Umarmung eines ganzen Landes.
Vor zwei Jahren gewann Central einen Preis, der für ein peruanisches Restaurant bis vor kurzem unmöglich schien. Heute bestätigt Maido dies. Und wie sehr es berührt zu sehen, wie dieser Traum bereits Realität ist.
Danke, Michita. Ich bin zutiefst stolz auf dich: als Freund, als älterer Bruder in diesem Handwerk, als Peruaner.
Wir warten hier sehnsüchtig darauf, gemeinsam zu rufen:
¡Arriba Perú!
Quellen: El País, The worlds 50 best
MAIDO
San Martín 399, Miraflores, Lima, Peru
+51 1 446 2512
http://maido.pe