Im Frühjahr 2016 soll in Karlsruhe ein Wirtschaftstag Peru stattfinden. Dies vereinbarten die dortige Industrie- und Handelskammer (IHK) und das peruanische Generalkonsulat in München. Unternehmer der Region sollen Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten in Peru kennenlernen und in Einzelgesprächen erörtern. Der genaue Termin steht noch nicht fest, März oder Mai werden in Betracht gezogen. Ebenfalls ist ein kulturelles Rahmenprogramm angedacht.
Die Importe peruanischer Waren nach Deutschland haben sich 2014 nach einem scharfen Einbruch im Vorjahr erholt. So wurden nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wieder etwas mehr Erze und deutlich mehr Agrarerzeugnisse, Nahrungsmittel, Kleidungsstücke und chemische Erzeugnisse eingeführt. Umgekehrt nahm der Handel von Deutschland nach Peru leicht ab, was vor allem an Rückgängen im Kraftfahrzeugbereich und bei elektrischen Ausrüstungen lag. Die Maschinenexporte legten indessen um vier Prozent weiter zu, ebenso gab es Zuwächse bei Elektrogeräten, Metallerzeugnissen, Pharmaprodukten sowie Gummi- und Kunststoffwaren.
Teilnahme an der Fruchthandelsmesse Fruit Logistica seit 2003
Bei der 2014er-Veranstaltung belegte eine Delegation von 90 Unternehmen und Fachverbänden eine Ausstellungsfläche von 510 Quadratmetern, die mit Kunden und potenziellen Einkäufern über ein geschätztes Auftragsvolumen von 96 Millionen US-Dollar für das Geschäftsjahr verhandelten. Zum Vergleich: Bei der ersten Messeteilnahme hatte Peru einen Stand von 25 Quadratmetern mit vier Firmen.
Chile, Peru, Kolumbien und Mexiko wollen in Kürze damit beginnen, ihren Handel untereinander zu liberalisieren. Die vier Länder der Pazifik-Allianz beschlossen auf ihrem Gipfeltreffen am 23. Mai im kolumbianischen Cali, dass am 30. Juni die Zölle für mindestens 50 Prozent der Güter und Dienstleistungen entfallen. Anschließend soll die Quote der zollfrei handelbaren Waren auf 90 Prozent steigen. Auf lange Sicht, nach bis zu zehnjährigen Übergangsfristen, werden auch die verbleibendem zehn Prozent der Zölle abgebaut. Außerdem sollen nichttarifäre Handelshemmnisse, etwa bei Vorschriften zum Gesundheitsschutz, durch Angleichung verringert werden.
Bayern eröffnet Wirtschaftsvertretung in Chile und Peru
Bayern verfügt seit neuestem über eine Südamerikarepräsentanz für Argentinien, Chile, Kolumbien und Peru. Den Hauptsitz in Santiago de Chile und die Zweigstelle in Lima eröffnete Bayerns Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel in der vergangenen Woche.
Freihandelsabkommen der EU mit Peru tritt in Kraft
Das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Peru tritt am heutigen 1. März in Kraft. Damit fallen die Zölle für zahlreiche Industrie- und Fischereiprodukte sowie für manche landwirtschaftliche Waren mit sofortiger Wirkung, für den Großteil der übrigen Zölle beginnt ein stufenweiser Abbau. Zunächst gilt dies nur vorläufig, weil noch nicht alle nationalen Parlamente in den EU-Staaten den Vertrag ratifiziert haben. Mit einem endgültigen Inkrafttreten wird aber in den nächsten Monaten gerechnet.
Eine Erfolgsgeschichte: von Koka- zu Kaffeeexporteur
Die Provinz von Lamas liegt im Departement von San Martin im nordöstlichen Abhang der Andenkordillere. Sie wird mehrheitlich von Quechua-Indianer bevölkert, die nach der Ankunft der Spanier im XVI Jh. von den Anden in den Urwald flüchteten. Diese Provinz gehört zu einer der ärmsten Provinzen Perus: über die Hälfte der Bevölkerung wohnen im ländlichen Bereich, wo nur 36,5% der Haushalte über Strom verfügen, 1/3 mit Trinkwasser versorgt ist und lediglich 7,2% einen häuslichen Abwasser haben.
Der Kaffee-Anbau - Eine Alternative zum Kokablatt?
Den 1. Preis im nationalen Wettbewerb von Kaffee-Gourmet im Jahr 2012 im Rahmen der EXPO CAFÉ PERÚ gewann erneut ein Vertreter der Kooperative CECOVASA aus der Provinz Sandia im Departement von Puno. Unter den ersten 10 Platzierten tauchen 3 weitere Produzenten von CECOVASA auf. In den Jahren 2007 und 2009 gewann bereits ein Mitglied von CECOVASA, Wilson Sucaticona, den 1. Preis. Er wurde zugleich im Jahr 2010 von der Amerikanischen Vereinigung der speziellen Kaffees in Kalifornien als Produzent des besten speziellen Kaffees der Welt ausgezeichnet.
CECOVASA wurde 1970 als Zusammenschluß von Kleinbauernkooperativen aus dem Departement von Puno gegründet. Damals schloß sich eine Gruppe von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zusammen, die ihren Kaffee gemeinsam zu einem gerechten Preis verkaufen wollten. Zurzeit sind in CECOVASA 9 Kleinbauernkooperativen mit 4,864 Kaffee-Produzenten Mitglied. Seit 1993 verfügt die Kooperative über die Fair Trade-Zertifizierung. Heute wird der Kaffee von CECOVASA direkt in die USA und nach Europa exportiert. Fast 50 Prozent dieses Kaffees stammen, dank eines Förderungsprogramms für biologischen Kaffeeanbau, welches die Kooperative 1997 gestartet hat, aus ökologischem Anbau. Die meisten Mitglieder der Kooperative gehören den indigenen Völkern der Quechua und der Aymará an.
Die Provinz von Sandia liegt im Norden des Departements von Puno im östlichen Ostabhang der Anden. Dieses Departement ist einer der ärmsten des Landes, insbesondere was die ländliche Armut anbelangt. In der Nähe von Sandia wird Gold –in informeller Weise- abgebaut (2011 wurden 11 Tonnen in Minenzentrum von La Rinconada produziert [1/4 der nationalen Goldproduktion]) und Koka angebaut. Die Tatsache, daß die Nachfrage Brasiliens nach Kokain stark im Wachsen begriffen ist, macht Sandia zu einem attraktiven Koka-Anbaugebiet und zum Korridor für andere Koka-Anbaugebiete zum brasilianischen Markt.
Es ist in dieser Konstellation, daß sich die Kaffeeproduktion als eine Alternative für die dortige Bevölkerung präsentiert. Zumal der Preis für den Gourmet Kaffee aus Sandia einen höheren Preis –als herkömmliche Kaffeesorten- erzielen kann. Hinderlich stellt sich die schlechte infrastrukturelle Anbindung dieser Gebiete an größere Städte. Der Transportweg nach der nächst gelegenen großen Stadt Juliaca beträgt momentan zwischen 14 und 20 Stunden. An dieser Stelle ist die Politik gefragt.
Wilson Sucaticona stellte seinen Kaffee auf der gastronomischen Messe MISTURA in Lima vor und teilte mit, daß er demnächst in der Hauptstadt Lima ein Geschäft zum Verkauf des Gourmet Kaffees eröffnen wird, somit kämen auch die Peruaner in den Genuß dieses köstlichen Kaffees. Bis anhin wurde dieser Kaffee fast ausschließlich exportiert.