02. November 2014

Mistura: Gastronomie-Messe weist Wege zur Armutsbekämpfung und gesunden Ernährung

Von Gerardo Basurco, Themen Nachrichten zur peruanischen Gastronomie | Nahrungsmittel

Fein, gesund und peruanisch essen

Mistura: Gastronomie-Messe weist Wege zur Armutsbekämpfung und gesunden Ernährung

Die größte gastronomische Messe Lateinamerikas Mistura, die Mitte September in Lima stattfand, schlug in diesem Jahr einen Bogen von der Agrartechnik aus der Inkazeit zur Überwindung von Unterernährung und Armut heutzutage. Ausgestellt wurde unter anderem das Modell einer Inka-Terrasse: einer stufenartigen Bebauung von Hängen, die im Vergleich zur normalen Hanglage mehr Anbaumöglichkeiten für Feldfrüchte bietet und somit mehr Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Diese Terrassen, genannt „Andenes“, wurden überall im Inkareich angelegt. Studien zufolge könnte Peru 700.000 Hektar Terrassenfläche zurückgewinnen.

Der Veranstalter der Mistura, die Gesellschaft der peruanischen Gastronomie Apega, hat sich zum Ziel gesetzt, 100.000 Hektar in den kommenden fünf Jahren wiederherzustellen. Während der Messe unterzeichnete die Organisation mit dem brasilianischen Unternehmen Odebrecht eine entsprechende Vereinbarung. Dadurch soll die Firma, die an verschiedenen Infrastrukturprojekten in Peru beteiligt ist, die Bauerngemeinschaften in den betreffenden Gebieten unterstützen.

Fein, gesund und peruanisch essen

Unter dem Motto "Essen Sie fein, essen Sie gesund, essen Sie peruanisch", wurde auf der Messe zudem für die "peruanische Diät" geworben: eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit einheimischen Produkten. Dies soll vor allem die Unter- und Fehlernährung von Kindern und Jugendlichen der ländlichen Bevölkerung beseitigen helfen.

Bei dieser siebten Ausgabe der Mistura ging es weiterhin darum, die Köche-Bauern-Allianz zu festigen. Der „Große Markt“ war erneut die Hauptattraktion der Messe; dort stellten über 400 Agrarproduzenten in Vertretung von 8.000 Bauern diverse Naturerzeugnisse und weiterverarbeitete Produkte vor. Neu war dabei eine Küche, in der Bauern und Köche, unter anderem höchst prominente wie Gastón Acurio, Adolfo Perret, Virgilio Martínez und Flavio Solorzano, kreative Menüs zusammenstellten und den Besuchern zum Probieren anboten.

Mehr internationale Besucher

Zwar sind in diesem Jahr 15 Prozent weniger einheimische Besucher als Vorjahr gekommen, es ist aber positiv zu vermerken, dass mit mehr als 30.000 die Zahl ausländischer Teilnehmer um fünf Prozent zugenommen hat. Ferner zeugen die Präsenz von 320 ausländischen Massenmedien und von Delegationen aus Kolumbien, Bolivien, Mexico, Costa Rica und Südkoreas vom internationalen Interesse an dieser Veranstaltung. Auch die Politik misst dem Branchentreff hohe Bedeutung bei. Perus Präsident Ollanta und seine Frau Nadine waren bei der Eröffnung anwesend und viele Ministerien beteiligten sich an Aktivitäten und Projekten der Messe.
Apega hat schließlich eine Vereinbarung mit der Bewegung Slow Food unterzeichnet. Dessen Gründer und Vorsitzender Carlo Petrini hob während der Messe die Biodiversität des Landes und die vielseitige peruanische Küche hervor. Für ihn gehen Slow Food und die Förderung der regionalen Produktion und des traditionellen Wissens Hand in Hand.


Bildergalerie von Narbo Peralta

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Über den Autor

Gerardo Basurco

Gerardo Basurco

Er betätigt sich als Berater und Projektleiter in der Privatwirtschaft und ist Dozent in Entwicklungspolitik und Landeskunde Lateinamerikas für die AIZ/GIZ. Zudem verfügt er über langjährige Erfahrung in der Kooperation zwischen Deutschland und Lateinamerika.
Bei Peru-Vision ist er zuständig für den Bereich Wirtschaft und Politik sowie Consulting.

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