18. Januar 2015

Neues Großkraftwerk in Peru erzeugt Strom und Trinkwasser

Von Richard Meier - Freier Mitarbeiter, Themen Wärmeenergie | Wasserversorgung | Energie | Investition geplant

Bis zu 570 Megawatt und damit etwa zehn Prozent der benötigten Elektrizität in Peru soll das Wärmekraftwerk des Unternehmens Fenix Power produzieren, welches in diesen Tagen eingeweiht wurde. Nach Angaben des Energieministeriums handelt es sich um das erste Energieprojekt im Land, das von Anfang an als Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk operiert. Die zweite Besonderheit der Anlage, die sich an der Pazifikküste bei den Orten Las Salinas und Chilca südlich von Lima befindet, ist eine eingebaute Wasseraufbereitung. Durch Entsalzung und Filterung wandelt sie täglich 2.000 Kubikmeter Meer- in Trinkwasser um.

Mit dem Bau hatte Fenix Power vor vier Jahren begonnen – gegen Widerstand aus der Bevölkerung, die befürchtete, dass die Fischerei und der Tourismus am Strand von Yaula, der in Sichtweite liegt, beeinträchtigt werden. Um die Akzeptanz zu erhöhen, unterstützt das Unternehmen ein ganzes Bündel von sozialen und Umweltschutzmaßnahmen vor Ort. Schwierigkeiten gab es offenbar auch beim Abschluss des Bauwerks und der Betriebsfreigabe. Eigentlich sollte es schon im Frühjahr 2013 ans Netz gehen. Außerdem war ursprünglich neben einer Gas- eine Dieselturbine vorgesehen. Auch die Vorplanung dauerte lange: Das Umweltgutachten für das Projekt stammt aus dem Jahr 2005. Im Jahr 2008 wurde Fenix (damals Egechilca) vom US-Investor Ashmore zu 85 Prozent übernommen.

Die Investition in Chilca gibt die Regierung mit 900 Millionen US-Dollar an. Energieminister Mayorga bezeichnet das kombinierte Gas- und Dampf-Kraftwerk als vorbildlich. “Ich denke, die künftigen Anlagen in Peru werden vom selben Typ sein, hochgradig automatisiert und effizient", sagte er und verwies dabei auf die geplanten Wärmekraftwerke in Ilo und Matarani (hierzu früherer Bericht). In der Region selbst sind in den letzten Jahren zwei weitere große Gaskraftwerke entstanden: "Chilca Uno" der Firma Enersur und Termochilca in Santo Domingo de los Olleros.

Ausschreibung für 200-MW-Anlage

Unterdessen hat die staatliche Investitionsförderstelle Proinversion den Bau eines thermischen Kraftwerk in Quillabamba östlich von Cusco ausgeschrieben. Es ist auf 180 Millionen US-Dollar veranschlagt und soll eine Kapazität von 200 Megawatt haben. Die Auftragsvergabe ist für das dritte Quartal geplant. (Quelle: Energieministerium, Mercado Energia 2008Proinversion).

Über den Autor

Richard Meier - Freier Mitarbeiter

Richard Meier - Freier Mitarbeiter

Bei Peru-Vision schreibt er zu Industrie- und Infrastrukturthemen.

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