14. Dezember 2014

Ergebnisse der COP20 in Lima

Von Gerardo Basurco, Themen Entwicklung | Umwelt

Schwacher Vertragsentwurf rettet vor einem Scheitern

Ergebnisse der COP20 in Lima

Die Konferenz COP 20 in Lima, die am Freitag den 12.12.2014 hätte beendet sein sollen, wurde um 2 Tage verlängert, weil sich bis dahin keine Einigung unter den Verhandlungsparteien abzeichnete.
Am Sonntag in der Früh gelangte man unter den 195 vertretenen Staaten zu einem Minimalkonsens in Form eines Entwurfs auf dem Weg zur Unterzeichnung eines Weltklimavertrags im November 2015 auf der COP 21 in Paris.

Der Bericht des Wissenschaftlichen Ausschusses für Klimaänderungen der Vereinten Nationen hatte davor gewarnt, dass wenn die Temperatur der Erde in den nächsten 20 Jahren um mehr als 2 Grad steige, hätte dies katastrophale Folgen für die Menschheit.

Um dies zu erreichen, sollte die COP 20 in Lima der Empfehlung der Wissenschaftler folgend, die Länder mit mehr CO2-Ausstoß (China, USA und die Europäische Union) dahin bringen, sich zu verpflichten ihre Emissionen auf die Hälfte der Menge in den nächsten 30 Jahren zu reduzieren, die sie 1990 in die Atmosphäre ausstießen.

Darüber hinaus sollten die Industrieländer Finanzmittel in Höhe von 100 Mrd. für die Anpassung der Entwicklungsländer an den Klimawandel bereitstellen. Und dies sollte in einem verbindlichen Vertragsentwurf über den Klimawandel für die COP 21 in Paris gegossen werden.

Nichts davon wurde in Lima erreicht. China, die Vereinigten Staaten und die Europäische Union haben sich geweigert diese Forderung der Reduktion der CO2-Emissionen zu akzeptieren, auch nicht als Vorschlag. Ferner ist die momentane Höhe des Anpassungsfonds für Entwicklungsländer mickrig.

Noch schlimmer ist es, dass der in Lima beschlossene Vertragsentwurf keinen verbindlichen Charakter hat. Es ist eher ein schwaches Dokument, das jedes Land dazu einlädt, selber zu entscheiden welche Anstrengung es unternimmt, um die globale Erwärmung zu begrenzen.

Das genehmigte Dokument ist nur eine Verkleidung des ethischen Bankrotts der Führer der Länder mit mehr CO2-Ausstoß. Sie wollen weiterhin mehr fossile Energieträger verwenden und nehmen in Kauf, dass die Erde um mehr als 2 Grad überhitzt werden wird.

Sollte sich dieses Dokument und die Einstellung der Länder mit den größten CO2-Emissionen nicht ändern, werden wir in Paris eine gescheiterte Konferenz und damit eine Krise unserer globalen städtischen Zivilisation erleben. Die Zukunft wird weiter durch das Abschmelzen von Gletschern, Wasserknappheit, große Dürren, teurere Lebensmittel, sintflutartige Regenfälle, stärkere „El Niño“ und Hurrikane, steigende Meeresspiegel, Überschwemmung vieler Inseln, Küsten und Häfen sowie nationale und internationale Streitigkeiten um Wasser und Nahrung gekennzeichnet sein.

Über den Autor

Gerardo Basurco

Gerardo Basurco

Er betätigt sich als Berater und Projektleiter in der Privatwirtschaft und ist Dozent in Entwicklungspolitik und Landeskunde Lateinamerikas für die AIZ/GIZ. Zudem verfügt er über langjährige Erfahrung in der Kooperation zwischen Deutschland und Lateinamerika.
Bei Peru-Vision ist er zuständig für den Bereich Wirtschaft und Politik sowie Consulting.

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