16. Juli 2014
Themen der deutsch-peruanischen Regierungsgespräche
Neben der Zusammenarbeit im Rohstoffsektor und damit verbundener Technologien wollen Deutschland und Peru die Kooperation in Forschung und Wissenschaft intensivieren. Dies kündigte Kanzlerin Angela Merkel bei ihrem Treffen mit Perus Präsident Ollanta Humala in Berlin an. Im vergangenen Jahr hatten der Deutsche Akademische Austauschdienst und das peruanische Bildungsministerium das sogenannte Aleprona-Abkommen unterzeichnet.
Es sieht zunächst die jährliche Vergabe von bis zu 100 Stipendien für peruanische Hochschulabsolventen vor, die in Deutschland einen Masterabschluss erwerben oder promovieren wollen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die wissenschaftliche Zusammenarbeit zum Thema Wasser.
Bei der Unterredung zwischen Merkel und Humala ging es auch um den Wunsch Perus, Mitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu werden, um die Entwicklung der Pazifikallianz und um die Aufhebung der Visumpflicht für peruanische Touristen im Schengenraum. Hierbei zähle man auf die Unterstützung Deutschlands, heißt es aus dem peruanischen Präsidentialamt. Deutschland sei zweitwichtigster Handelspartner in Europa, das Exportvolumen ist mit 1,2 Milliarden US-Dollar aus peruanischer Sicht aber noch unter den Möglichkeiten.
Interesse an deutschen Erfahrungen mit Aufforstung
Im Interview mit der Zeitung "Die Welt" nannte Humala weitere Interessen: Man wolle teilhaben an den deutschen Erfahrungen bei der Aufforstung. Hintergrund seien der illegale Holzabschlag und Bergbau in seinem Land. So benötige man im Amazonasbecken Wiederaufforstungsprogramme, zum Beispiel mit der Anpflanzung von Esskastanien, die den einheimischen Menschen bekannt sind und ihnen Einnahmen verschaffen. Hilfe brauche man auch bei der Bekämpfung von Drogenanbau und -handel. Die in Peru erzeugten Drogen gingen mehrheitlich nicht in die Vereinigten Staaten, sondern nach Europa.
Humala hielt sich in Berlin anlässlich des Petersberger Klimadialogs auf. Auf dem Treffen von Regierungsvertretern aus 35 Ländern wurde der nächste UN-Klimagipfel vorbereitet, den Peru im Dezember ausrichtet. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks versprach auf der Tagung den Entwicklungsländern technische Hilfe bei der Erarbeitung von Klimaschutzmaßnahmen. Ihr Ministerium unterstützt bislang 19 Entwicklungsländer etwa bei der Erstellung von Analysen und Studien. Nach Peru fließen hierfür 800.000 Euro.