29. Junio 2019
Viajar con responsabilidad: Perspectivas futuras del turismo sostenible
TourCert fördert Qualitätstourismus in Lateinamerika.
Das Beratungs- und Zertifizierungsunternehmen TourCert und die Austrian Development Agency schließen ihre strategische Partnerschaft für nachhaltige Reiseangebote in Peru, Ecuador, Kolumbien und Costa Rica mit Erfolg ab. Auch Reisende und europäische Unternehmen profitieren davon.
Verringerte CO2-Emissionen, weniger Abfall und Ressourcenverbrauch, Steigerung der lokalen Wertschöpfung, faire Löhne und Arbeitsbedingungen sowie Schutz des kulturellen Erbes und der Ökosysteme: dafür steht Nachhaltigkeit im Tourismus. Und sie wird gebraucht, denn die Zahlen international Reisender befinden sich im Aufwärtstrend, und mit ihnen die Herausforderungen für Umwelt, Kultur und die lokale Bevölkerung. Um dieser Problematik zu begegnen, braucht es fairen Tourismus – und das speziell in Entwicklungsländern. Gerade dort können gezielte Hilfestellungen Reisen nachhaltig verbessern und dauerhafte Zukunftsperspektiven für die lokale Bevölkerung schaffen.
Ziel des Beratungs- und Zertifizierungsunternehmens TourCert ist, die gesamte touristische Wertschöpfungskette mit einem international anwendbaren System auf allen Ebenen verantwortungsvoll zu gestalten – vom großen Reiseveranstalter in Europa bis zum kleinen Ausflugsanbieter im Reiseland. Im Rahmen der TourCert-Initiative „América Latina“ wurde nun das in Europa erprobte TourCert-System an die lokalen Bedingungen in Peru, Ecuador, Kolumbien und Costa Rica angepasst: Seit 2016 wurden 91 Unternehmen und 15 Destinationen zertifiziert bzw. befinden sich im Zertifizierungsprozess, 63 mit dem Einstiegssystem „TourCertCheck“ ausgezeichnet sowie über 300 Menschen als Nachhaltigkeitsmanagerinnen und -manager, Beratungskräfte und Auditorinnen und Auditoren qualifiziert. Die Austrian Development Agency (ADA) unterstützte die Initiative mit einer knappen halben Million Euro.
Gewinnbringender Tourismus für alle
„Der zentrale Schlüssel unserer Arbeit liegt darin, Menschen vor Ort für soziale und ökologische Problemstellungen zu sensibilisieren und in der Suche nach kreativen, eigenen Lösungswegen zu qualifizieren. So sorgen wir dafür, dass sich Unternehmen selbst weiterentwickeln und aus eigener Kraft und Überzeugung nachhaltig agieren. Mit dem Projekt „América Latina“ ist uns das gelungen“, so TourCert-Geschäftsführer Marco Giraldo. Die Projekterfolge zeigen außerdem, wie dringlich und gewinnbringend die Umsetzung eines „Corporate Social Responsibility“-Systems in lateinamerikanischen Tourismusbetrieben angesehen wird.
„TourCert ist seinem Potenzial in Lateinamerika mehr als gerecht geworden: Knapp 3.000 im Tourismus arbeitende Personen – davon mindestens die Hälfte Frauen – profitierten in den vergangenen zweieinhalb Jahren von der gemeinsamen Initiative. Mit unserer Förderung leisten wir einen konkreten Beitrag zu nachhaltigem Tourismus in Lateinamerika, und damit für bessere Lebensbedingungen für die Menschen vor Ort“, betont der zuständige ADA-Programmmanager Gottfried Traxler.
Selbstlernende Strukturen als Erfolgsrezept
Der Kompetenzaufbau in Lateinamerika kommt auch europäischen Reiseveranstaltern zugute: Er verbessert die Qualität der angebotenen Leistungen und hilft, steigende Kundenerwartungen in punkto sozialer und ökologischer Aspekte zu erfüllen: Zertifizierte Unternehmen motivieren ihre Kundinnen und Kunden zum respektvollen Umgang mit der Umwelt, fördern den kulturellen Austausch, binden die lokale Bevölkerung in touristische Aktivitäten ein und versuchen, Transportwege nach bester Möglichkeit zu reduzieren.
Partner für Entwicklung
Durch die neue strategische Partnerschaft mit dem ecuadorianischen Tourismusministerium (MINTUR) hat sich das TourCert-System in Ecuador erfolgreich als nationales Zertifizierungssystem etabliert. Und die Kooperation mit dem kolumbianischen Unternehmensverband Asociación de Turismo Responsable (ACOTUR) treibt das Thema verantwortungsvoller Tourismus in Kolumbiens Wirtschaft voran.
Mit dem Lateinamerikaprojekt leisten TourCert und ADA einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Das unterstreicht auch Prof. Dr. Dagmar Lund-Durlacher, Vorstand des Instituts für Tourismus und Dienstleistungsmanagement an der MODUL-Universität Wien: „Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit hat mit diesem Projekt einen beispielhaften Prozess für eine Entwicklungspartnerschaft in Gang gesetzt. Besonders beeindruckend sind die vielfältigen Wirkungen der Kooperationen mit Unternehmen, Verbänden, ländlichen Gemeinden, Beratungspartnern und den Tourismusministerien.“
Das Interesse und die Dynamik rund um das Thema nachhaltiger Tourismus ist auch nach Projektende im Frühjahr 2019 unverändert hoch: Zertifizierte Unternehmen entwickeln neue Produkte und bauen Kooperationsnetzwerke über Länder und Kontinente hinweg auf. TourCert und seine lokalen Partner sind motiviert, das System in Lateinamerika auf weitere Länder auszuweiten, um Tourismus langfristig fairer zu gestalten.
Quelle: Peressemitteilung