13. Diciembre 2025
Illegaler Bergbau bedroht Perus Amazonasregion - Ein Appell zum Handeln

Der illegale Goldbergbau zählt zu den gravierendsten Umwelt- und Menschenrechtsproblemen im peruanischen Amazonasgebiet. Besonders dramatisch ist die Situation derzeit im zentralen Regenwald der Region Huánuco. Entlang des Flusses Yuyapichis haben illegale Goldsucher binnen weniger Monate massive Verwüstungen angerichtet: Rund 36 Kilometer des Flusslaufes wurden mit schwerem Gerät umgegraben, die Ufer zerstört, Wälder abgeholzt und das Wasser durch Quecksilber, Öl und Treibstoffe vergiftet. Fische sind verschwunden, das Wasser ist für Mensch und Tier unbrauchbar geworden.
Unmittelbar bedroht ist auch das private Schutzgebiet ACP Panguana, eines der ältesten und wissenschaftlich bedeutendsten Forschungsgebiete im peruanischen Amazonasgebiet. Gegründet wurde Panguana in den 1960er-Jahren von den deutschen Biologen Hans-Wilhelm und Maria Koepcke, die hier über Jahrzehnte hinweg Pionierarbeit für den Schutz der tropischen Biodiversität leisteten. Ihr Lebenswerk steht exemplarisch für eine enge deutsch-peruanische Zusammenarbeit im Dienste von Wissenschaft, Naturschutz und internationaler Verantwortung.
Heute wird die Forschungsstation von ihrer Tochter Juliane Koepcke geleitet, einer international anerkannten Biologin, deren Name untrennbar mit Panguana verbunden ist. Unter ihrer Leitung ist die Station ein weltweit geschätzter Ort der Forschung, Ausbildung und Artenvielfalt geblieben. Dass nun ausgerechnet dieses Schutzgebiet durch illegalen Bergbau existenziell bedroht wird, ist nicht nur ein ökologischer Skandal, sondern auch ein Angriff auf jahrzehntelanges wissenschaftliches Engagement und kulturelles Erbe.
Trotz Anzeigen, internationaler Aufmerksamkeit und einzelner Einsätze von Polizei und Marine schreitet die Zerstörung weiter voran. Korruption, organisierte kriminelle Strukturen und fehlender politischer Wille behindern wirksame Maßnahmen. Der Fall Yuyapichis steht damit stellvertretend für eine Entwicklung, die sich in vielen Teilen des peruanischen Amazonas wiederholt.
Gerade in der Weihnachtszeit, einer Zeit der Besinnung, der Verantwortung füreinander und für kommende Generationen, darf diese Zerstörung nicht hingenommen werden. Der Schutz der Schöpfung, der Respekt vor dem Leben und die Bewahrung natürlicher Grundlagen sind Werte, die weit über nationale Grenzen hinausreichen.
Der Appell richtet sich daher nicht nur an die peruanische Regierung, sondern auch an die internationale Gemeinschaft und insbesondere an Deutschland: Nutzen Sie Ihren politischen Einfluss, erinnern Sie an bestehende Verpflichtungen und setzen Sie sich entschieden für den Stopp des illegalen Bergbaus ein. Der Amazonas braucht jetzt Schutz - aus Verantwortung gegenüber der Natur, der Wissenschaft und den Menschen, die von ihr leben.
Foto von Nate Johnston auf Unsplash.
