22. Mayo 2015
Maderas preciosas peruanas de la silvicultura sostenible
Peru hat im vergangenen Jahr seine Ausfuhr an Schnittholz um 17 Prozent auf 67 Millionen US-Dollar gesteigert und damit den Rückgang im Vorjahr ausgeglichen. Nach den Zahlen des peruanischen Exporteurverbandes Adex ging über ein Drittel (24 Mio. USD) nach China, nächstgrößte Absatzmärkte sind Mexiko (17 Mio. USD) und die Vereinigten Staaten (9 Mio. USD), allerdings mit abnehmender Tendenz. Europäische Länder spielen im Vergleich dazu eine kleine Rolle, doch will das Wirtschafts- und Handelsbüro Peru (Ocex) in Hamburg, eine Einrichtung des peruanischen Außenwirtschaftsministeriums, die Vermarktung peruanischer Hölzer aus Forstbetrieben mit dem Nachhaltigkeitsiegel FSC intensivieren.
Auf der Interzum in Köln
Auf der Möbel- und Holzbaumesse Interzum Anfang Mai in Köln stellte die Hamburger Ocex-Vertretung zusammen mit dem IPD (Import Promotion Desk) und den Organisationen GIZ ProAmbiente und Serfor zehn Holzsorten vor, die sich wegen ihrer Besonderheiten für unterschiedliche Zwecke eignen. So kann das sehr harte und schwere Cumarú-Holz (mit einer Dichte von 1,10 Gramm pro Kubikzentimeter im lufttrockenen Zustand) unbehandelt für Konstruktionen im Außenbereich, etwa im Wasser- und Schiffsbau, als Terrassendielen oder Parkett und selbst für hoch belastete Industrieböden eingesetzt werden. Ganz anders die Holzarten Amburana und Tornillo, deren Dichte weniger als halb so hoch ist und die sich für Tischlerarbeiten verwenden lassen, sei es für Möbel, Wand- und Deckenvertäfelung oder Türen und Fenster. Das Estoraque wiederum hat zwar eine hohe Dichte und ist daher schwerer zu bearbeiten, zeichnet sich aber durch seine dekorative, rötlich-braune Maserung aus, weshalb es nicht nur für schwere Konstruktionen, sondern auch für hochwertige Möbel empfohlen wird.
Manche diese Handelshölzer kennen viele Holzimporteure bisher nur aus Brasilien. „Diesen Importeuren konnten wir Peru erfolgreich als neuen Holzlieferanten vorstellen“, resümiert Juliane Lemcke, IPD-Expertin für Technisches Holz. Darüber hinaus präsentierte Peru neue Hölzer mit hoher Dauerhaftigkeit oder guten Bearbeitungseigenschaften wie Cachimbo, Copaiba und das schon genannte Estoraque, die besonders bei Möbelherstellern aus Indien und den Vereinigten Emiraten Beachtung fanden, aber auch bei deutschen Holzimporteuren Interesse weckten.
Größter Holzproduzent in Peru ist das schon seit 1948 aktive Unternehmen Bozovich, das neben Forsten hauptsächlich in der Region Madre de Dios und einer Fabrik in Lima mit zusammen 500 Mitarbeitern über Niederlassungen in anderen lateinamerikanische Ländern sowie in China und Taiwan verfügt. Im vorigen Jahr exportierte es Holz für 16 Millionen US-Dollar in alle Erdteile. Zweitgrößter in der Branche ist die erst 2004 gegründete La Oroza. Sie beschäftigt 150 Mitarbeiter und führte für 10 Millionen US-Dollar in die USA sowie nach Spanien, Frankreich, Mexiko, China und Deutschland aus. Zu den wichtigsten Holzerzeugern mit FSC-Zertifizierung gehören ferner E & J Matthei Maderas (4 Mio. USD Exporte nach Australien, Holland, China, USA und Frankreich), Maderacre (Zielländer: Niederlande, Belgien, Portugal, Deutschland, USA und China), Grupo IDG - Forestal Santa Rosa (Bolivien und Tschechien) sowie Green Gold Forestry.
Nutzen der Zertifizierung
Das FSC-Siegel wird von einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Bonn vergeben und soll verantwortungsvolle Waldwirtschaft "gemäß den sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedürfnissen heutiger und zukünftiger Generationen" bescheinigen. Dennoch halten manche Naturschutzgruppen wie "Rettet den Regenwald" das Zertifikat für unzureichend und bemängeln unter anderem, dass es auch an Monokulturen vergeben wird. Greenpeace dagegen, das bei dem Zertifizierungssystem mitwirkt, empfiehlt Kunden den Kauf von Hölzern mit dem Siegel, räumt aber ein, dass es immer wieder Unregelmäßigkeiten und daher Verbesserungsbedarf gebe. Gleichwohl sei die FSC-Zertifizierung die derzeit beste für eine nachhaltige Waldwirtschaft. Das Ocex weist darauf hin, dass nachhaltige Holzwirtschaft vermeiden kann, dass Waldgebiete einer landwirtschaftlichen Nutzung (etwa Sojaanbau) weichen.