22. Marzo 2015

Los diseños étnicos como tendencia de moda y sus verdaderos inventores

Von Nora Teichert - Colaboradora, Themen Industria textil

Los diseños étnicos como tendencia de moda y sus verdaderos inventores

Wenn irgendein Stil die Modewelt dieser Tage prägt, dann sind es ethnische und bunte Muster, die sich in Schals, Taschen, Ponchos bis hin zur Innendekoration wiederfinden. Als ich letztes Jahr von Peru zurück nach Europa kam, war ich sogar ein bisschen geschockt, dass nun alle Welt Schals mit bunten Mustern trägt, wie ich sie nur aus Peru kannte. Mir stellte sich daraufhin die Frage, ob die modebewussten Europäer eigentlich wissen, was es mit den bunten und geometrischen Mustern, die sie da tragen, auf sich hat?

Peruanische Kultur beeinflusst die internationale Modewelt

Designer haben den Reiz und die Ästhetik von andinen Ornamenten längst für sich entdeckt und zum Verkaufsschlager gemacht. Nicht ganz unschuldig daran könnte der peruanische Modefotograf Mario Testino sein, der mit seinem Projekt Alta Moda die Traditionen und Trachten seines Heimatlandes fotografisch umsetzte und somit weltweit bekannt machte.

Aber auch der Tourismus, der vergangenen Jahre steigert den internationalen Bekanntheitsgrad von andinen Kunsthandwerk, wie Keramik, Textilien und Silberschmuck. Nicht nur die Qualität und Perfektion der Stücke, sondern auch die verschlüsselten Botschaften der Motive sind besonders beeindruckend und zeugen von einer hochkomplexen Kultur der Inka und deren Vorläufer. Eine internationale Wertschätzung, auf die die Peruaner sehr stolz sein können.

Die peruanische Textilkunst hat eine lange Geschichte

Die amerikanischen Urvölker sind bekannt für ihr Handwerksgeschick, welches in zahlreichen staatlichen und internationalen Museen zu bewundern ist.  Besonders die Kultur der Paracas, Nazca und Moche prägten die Herstellung von Textilien und legten einen wesentlichen Grundstein für die Weiterentwicklung der Textilkunst unter den Inka. Neben dem System der Knotenschnüre kommunizierten die Menschen damals mittels ihrer Kleidung und anderer Textilien. Eine Schrift, so wie wir sie kennen, gab es im Reich der Inka nicht, wodurch viel wertvolles Wissen verloren gegangen ist. Mittlerweile sind sich Wissenschaftler aber sicher, dass es sich bei den Mustern und geometrischen Formen um ein Symbolsystem handelt, mit dem es den Inka möglich war, ganze Geschichten, Botschaften und Informationen zur Herkunft und Ethnie des Trägers festzuhalten. Darüber hinaus dienten die Textilien für Opfergaben, als Geschenke für diplomatische Herrschaftserweiterungen und als Grabbeigaben.

Textilien werden bis heute natürlich und per Hand hergestellt

Mit der Invasion der Spanier und dem gnadenlosen Vernichten von Glaubensträgern wie der Textilien ist sehr viel Wissen über die Bedeutung der Formen und Muster verloren gegangen. Dennoch konnte sich die Handwerkskunst bis heute in abgelegenen Quechua-Gemeinden durchsetzen und so bleibt die Herstellung und das Tragen der farbenfrohen und motivreichen Trachten bestehen. Sehr faszinierend in diesem Zusammenhang ist die äußerst aufwendige Herstellung der Textilien, die ich in dem Projekt „La tierra de los Yachaqs“ im Heiligen Tal der Inka miterleben durfte.

Herstellungsprozess der Textilien

Es beginnt mit dem Sammeln verschiedener Pflanzenarten. Man erklärte uns, dass die vielen Farbkombinationen der Textilien aus der Natur stammen. Je nach dem, um welche Art Wolle es sich handelt, wird Schaf oder Alpaka geschoren. Dann wird die gewonnene Wolle mehrmals gekämmt, anschließend per Hand gesponnen und aufgewickelt. Nach einem schonenden Waschvorgang wird die Wolle mit der jeweiligen Pflanze gekocht, die eine bestimmte Farbe hervorbringt. Mischfarben werden aus der Kombination verschiedener Pflanzen gewonnen. Wenn die Wolle dann ausreichend getrocknet ist,  kann der eigentliche Prozess vom Knüpfen der Textilien beginnen. Dies ist eine zeitaufwendige Handarbeit, für die üblicherweise die Frauen in den Gemeinden zuständig sind.

Qualität hat seinen Preis

Ein langwieriger Prozess, der mir bewusst gemacht hat, dass Kleidung als materielles Gut eben nicht so selbstverständlich ist, wie es in der konsumfreudigen westlichen Welt den Eindruck macht. Stattdessen hat qualitativ hochwertige und fair hergestellte Kleidung ihren Preis, den es zu respektieren heißt. Mode hin oder her, auf einen „ethnischen“ Schal von H&M kann ich gut und gerne verzichten. Denn immerhin weiß ich, wer die wirklichen „Trendsetter“ dieser Mode sind.

Über den Autor

Nora Teichert - Colaboradora

Nora Teichert - Colaboradora

Hallo, ich bin Nora Teichert und mein Herz schlägt peruanisch – auch wenn ich gar nicht in Peru bin. Auf meinem Blog Info-Peru plaudere ich aus dem Nähkästchen, über meine Zeit in den Anden, magische Momente, Menschen, Orte, das Lama in meinem Vorgarten und die unheimliche Inspiration, die mich immer wieder packt. Peru-Interessierte können mir sehr gern schreiben. Ich berate euch über individuelle Touren und Möglichkeiten für Langzeitaufenthalte.

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