15. Mayo 2017
Reconstrucción en el Perú: Una sola fuerza
"Mit vereinter Kraft" ist das Motto für den Wiederaufbau des Landes nach den verheerenden Folgen der Umweltkatastrophe im 1. Quartal des Jahres.
Pablo De La Flor ist als Manager des Wiederaufbaus ernannt worden. Seine als "Reconstrucción con cambios" getaufte Strategie - Wiederaufbau mit Veränderungen - weist auf die Tatsache hin, dass einige betroffene Siedlungen von der Überschwemmungskatastrophe "El Niño Costero" nicht dort wieder aufgebaut werden können (wir berichteten), wo sie vor der Katastrophe standen. An dieser Stelle ist anzumerken, dass keine der vorkolumbianischen Siedlungen im Katastrophengebiet betroffen wurden. Unsere Urahnen wussten wohl, wo und wie man bauen sollte. Der Name der Strategie zielt auch auf die Regierungspartei "Peruanos por el Kambio" (Peruaner für den Wandel PPK) ab und möchte hierdurch langfristig Kapital schlagen.
In Anbetracht dessen, dass der Umfang der Wiederaufbaumaßnahmen größer ausgefallen ist als zunächst vermutet und, dass voraussichtlich ab Oktober dieses Jahres ein Mega-El-Niño den Norden Perus heimsuchen wird, stellt sich die Herausforderung als gewaltig heraus, vor der der im privaten und öffentlichen Sektor erfahrene mit Rang eines Ministers ausgestattete De La Flor steht.
Die Art und Weise, wie die Kuczynski-Regierung auf den Ausnahmezustand reagierte, ist von der Bevölkerung positiv aufgenommen worden, die Zustimmungswerte des Präsidenten stiegen um elf Punkte. Am 9. Mai traf zum ersten Mal der Vorstand des Amtes für Wiederaufbau zusammen zwecks Bestandsaufnahme auf der Grundlage der Berichte der regionalen und städtischen Regierungen, welche in die Erstellung eines Plans für den Wiederaufbau einfließen sollen (der Plan soll in drei Monaten stehen).
Die Wiederherstellung des Verbindungsnetzes steht an erster Stelle der Maßnahmen, die durchgeführt werden sollen. So werden im Rahmen des freigegebenen Budgets von US$ 2300 Millionen für den Bereich Transport 65 Brücken wieder aufgebaut.
Der Wiederaufbau wird sicherlich in den nächsten Jahren die Agenda der Regierung mitbestimmen und eine wichtige Messlatte für den Erfolg von Kuczynski darstellen.
Bei der Bekämpfung der Katastrophe scheint auch ein Land die Erkenntnis zu gewinnen, dass es sich nur vereint und mit der Mitwirkung von soliden Institutionen solchen Herausforderungen stellen kann. Über fünf Jahrhunderte hinweg hat sich das Land am Rande der Gesetzmäßigkeiten der Umwelt und der Natur entwickelt und hat unbewusst dessen gehandelt, dass diese sich irgendwann melden würden. Und dieses "irgendwann" ist heute.
Peru-Vision möchte Wissen, Konzepte und Visionen aus dem deutschsprachigen Umfeld zu diesem Themenkomplex sammeln, diese thematisieren und sie nach Peru übertragen, um hierdurch einen kleinen Beitrag zur Bewältigung des Wiederaufbaus zu leisten.
Am 22. März wurde weltweit der "Internationale Tag des Wassers" gefeiert. Zu diesem Anlass wurden die Pilotanlagen für Wasseraufbereitung ohne Chemikalien der Firma NECON GmbH aus der Region Freiburg unter sehr schwierigen Bedingungen in Piura und Tumbes eingeweiht.
Die Initiative von NECON ist für uns ein wichtiges Beispiel dafür, wie sich Deutschland bei diesem Wiederaufbau beteiligen kann (siehe Artikel über Unterstützung deutscher Unternehmen).
Zugehöriger Artikel
Initiativen für sauberes Wasser unter Perus neuer Regierung
Weiterführende Links
Pablo de la Flor und die Wiederaufbaubehörde