05. Marzo 2014

Los diarios americanos de Humboldt se hacen públicos

Themen Cultura, sociedad y educación

Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher sind seit kurzem im Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin und wurden nun in einem Festakt erstmals einem ausgewählten Publikum vorgestellt. Noch im laufenden Jahr sollen sie auch der breiten Öffentlichkeit gezeigt werden. Die Tagebücher entstanden während Humboldts großer Entdeckungsreise durch Mittel- und Südamerika in den Jahren 1799 bis 1804, die ihn 1802 auch nach Peru führte.

Der Universalgelehrte notierte darin alles, was er gesehen, erarbeitet, gemessen und verglichen hatte und zu welchen Erkenntnissen er gekommen war – auf knapp 4000 Seiten in neun ledergebundenen Bänden. Sie sind dicht beschrieben, teils in deutscher, teils in französischer Sprache, und mit eigenhändigen Skizzen Humboldts versehen. Bislang sind die Tagebücher nur sehr unvollständig ediert. Sie umfassen den gesamten Reiseverlauf der fünfjährigen Amerika-Expedition, während die von Humboldt veröffentlichten Reiseberichte "Voyage aux régions équinoxiales du Nouveau Continent" (Paris, 1805-1839) nur ein Drittel davon schildern.

Neben den unmittelbaren Reiseaufzeichnungen enthalten sie ausgearbeitete literarische Stücke, Hinzufügungen, Skizzen, Pläne, Erläuterungen, ausgeschnittene Berichte, Verweise sowie Briefe und Kopien von Briefen. Die Schriften erlauben tiefe Einblicke in die Prozesse, die zur Herausbildung einer Wissenschaft und Feldforschung im Zeichen der (europäischen) Moderne führten. Die Universität Potsdam und die Staatsbibliothek zu Berlin werden in den nächsten drei Jahren die Reisetagebücher unter geologischen, geographischen, sprachwissenschaftlichen und künstlerischen Fragestellungen erforschen. Außerdem sollen sie, ebenso wie der gesamte wissenschaftliche Nachlass Alexander von Humboldts, von der Staatsbibliothek konservatorisch gesichert, digitalisiert und elektronisch erschlossen werden. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hatte die Tagebücher Ende 2013 von Ulrich von Heinz, einem Nachkommen Wilhelm von Humboldts, erworben. Möglich wurde der Erwerb mit Hilfe von Fördermitteln des Bundes und mehrerer privater Stiftungen.

Bilder zu Humboldts Amerikanischen Reisetagebüchern (zum Vergrößern anklicken)

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Bildnachweise:

© SBB-PK, „Amerikanische Reisetagebücher“ Alexander von Humboldts,

© SBB-PK, Tagebuch IV, Bl. 172r; Skizzen und Beschreibungen von Fischen im Orinoco,

© SBB-PK, Tagebuch IV, Bl. 173v; Skizze und Beschreibung einer Affenart,

© SBB-PK, Tagebuch VIIbb/c, Bl. 410r; Kontur des schneebedeckten Vulkans Corazon

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