14. Mai 2025
Doppelte Staatsangehörigkeit und Unternehmensmobilität
Der Schlüssel für Unternehmen, die zwischen Peru und Deutschland wachsen wollen
Peru-Vision bedankt sich bei Ana Melva Pérez de Preitschopf für die Genehmigung den folgenden Artikel (Erstveröffentlichung bei Cámara de Comercio de Lima CCL auf spanisch) in voller Länge in Peru-Vision.com zu veröffentlichen.
„Das neue deutsche Staatsangehörigkeitsrecht als Initiative der Bundesregierung kommt nicht nur dem Einzelnen zugute, sondern eröffnet auch strategische Chancen für Unternehmen, die expandieren und sich internationale Talente ohne Migrationshürden sichern wollen.“
Seit mehr als einem Jahrzehnt habe ich das Privileg, zusammen mit dem „Comité Gestor Internacional“ mit Sitz in München, Peru-Visión und anderen Verbänden aktiv an Rechtsreformprozessen in Peru, Spanien und vor allem in Deutschland teilzunehmen und von der Zivilgesellschaft aus dazu beizutragen, dass das Erfordernis des Verzichts auf die Geburtsstaatsangehörigkeit für die Einbürgerung in diesen Ländern abgeschafft wird. Diese Arbeit hat mich gelehrt, dass große Veränderungen nicht nur in den Parlamenten stattfinden, sondern auch Einzelpersonen, Fachleute, Verbände und die Zivilgesellschaft im Allgemeinen es wagen können, „vom Unmöglichen zum Möglichen“ zu gelangen.
Eine Vision für Unternehmen, die groß denken
In einer Welt, die nicht mehr von Grenzen, sondern von Verbindungen bestimmt wird, ist die doppelte Staatsangehörigkeit kein außergewöhnliches Privileg mehr, sondern ein strategisches Instrument für Unternehmensführung und internationale Expansion. Unternehmen, die ein starkes Wachstum zwischen Lateinamerika und Europa anstreben, haben heute eine neue Chance: Sie können die binationale Mobilität von Arbeitskräften in ihre Unternehmensvision einbeziehen.
Als internationaler Rechtsanwalt mit Spezialisierung auf Einwanderungs- und Staatsangehörigkeitsrecht und mit direkter Erfahrung in den Rechtssystemen Deutschlands, Spaniens und Perus bin ich davon überzeugt, dass die mehrfache Staatsbürgerschaft die Zukunft globaler Wirtschaftstalente darstellt. Und diese Zukunft hat heute mehr denn je ihr Epizentrum in Europa.
Praktische Fragen, die für Unternehmen von Interesse sind:
- Vorteile der doppelten Staatsbürgerschaft für Führungskräfte und Unternehmer.
- Rechtliche Verfahren für ausländische Arbeitnehmer.
- Auswirkungen auf Investitionen und internationalen Handel.
Deutschland macht den großen Schritt: eine epochale Reform
Seit dem 27. Juni 2024 ist das Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts in Kraft und damit nimmt Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine Vorreiterrolle in Bezug auf die Gesetzgebung zur doppelten und mehrfachen Staatsangehörigkeit ein, da es gelungen ist, das deutsche Staatsangehörigkeitsrecht zu modernisieren und dabei auch die Umstände und Bedingungen eines Einwanderungslandes in die Europäische Union zu berücksichtigen. Das geltende Recht flexibilisiert, vereinfacht und beschleunigt den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit, so dass Ausländer mit Migrationshintergrund, die sich seit längerer Zeit rechtmäßig in Deutschland aufhalten, gleichberechtigt am deutschen System teilhaben können.
Durch die Verbesserung der Bedingungen für den Erwerb der Staatsangehörigkeit trägt Deutschland nicht nur zur deutschen Staatsbürgerschaft für Ausländer bei, sondern gibt ihnen auch die Möglichkeit, uneingeschränkt und ohne Diskriminierung am sozialen, kulturellen und politischen Leben in Deutschland teilzunehmen, d.h. zum sozialen Zusammenhalt in einer offenen Gesellschaft.
Diese Reform wurde von einer unausweichlichen Realität angetrieben: Deutschland braucht internationale Talente und will sie vollständig integrieren. Das Gesetz trägt der Tatsache Rechnung, dass viele Menschen emotionale, wirtschaftliche und kulturelle Bindungen zu mehr als einem Land haben und dass es ein unnötiges und kontraproduktives Hindernis war, von ihnen zu verlangen, ihre Identität aufzugeben.
Heute reichen fünf Jahre rechtmäßiger Aufenthalt aus, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten, ohne dass man die Staatsbürgerschaft durch Geburt aufgeben muss.
Die derzeitige Regierungskoalition in Deutschland hat ihr Engagement für diese Politik bekräftigt, wobei Fraktionen wie die CDU/CSU und die SPD grundlegende Kriterien fordern.
Europa ist der Vorreiter in Sachen Öffnung und gilt als Vorbild.
Deutschland ist nicht allein. Derzeit erlauben 21 der 27 EU-Länder die doppelte Staatsbürgerschaft entweder offen oder schrittweise. Nur sechs halten an ernsthaften Beschränkungen für die Beibehaltung oder den Erwerb einer zweiten Staatsangehörigkeit fest.
Dies zeigt ein klares Muster: Europa hat verstanden, dass die mehrfache Staatsbürgerschaft keine Bedrohung, sondern ein Vorteil für das Wirtschaftswachstum, die soziale Integration und die Zusammenarbeit zwischen den Staaten ist.
Im Gegensatz zu restriktiveren Modellen, wie dem US-amerikanischen, erleichtert das europäische Modell:
- die grenzüberschreitende berufliche Mobilität.
- Respektiert familiäre Wurzeln und Multikulturalität.
- Stimuliert Investitionen, Innovation und binationale Zusammenarbeit.
- Zieht Talente an, ohne Bedingungen auszuschließen.
In diesem Zusammenhang haben lateinamerikanische Unternehmer mit einer globalen Vision in Europa und insbesondere in Deutschland einen natürlichen Verbündeten, um ihre Aktivitäten zu erweitern, Allianzen zu festigen und sich in der Welt zu präsentieren.
Doppelte Nationalität, doppelte Präsenz, doppelte Chance
Unternehmen mit binationalen Talenten in ihren Reihen, insbesondere auf der Ebene des Managements oder strategischer Partner, erhalten Zugang zu:
- Mehrere Märkte ohne Migrationshindernisse.
- Recht auf rechtliche Vertretung in beiden Rechtsordnungen.
- Zugang zu lokalen sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Vorteilen.
- Größeres Vertrauen, um in regulierten Sektoren (Finanzen, Gesundheit, Technologie, Bildung) tätig zu werden.
- Möglichkeiten zur Gründung von Tochtergesellschaften, Joint Ventures oder transatlantischen Allianzen.
Die doppelte Staatsangehörigkeit ist nicht länger eine persönliche, sondern eine geschäftliche Angelegenheit. Führungskräfte mit deutscher und peruanischer oder spanischer und peruanischer Staatsangehörigkeit vereinfachen heute nicht nur logistische und juristische Abläufe, sondern sind auch ein Wettbewerbsvorteil an sich.
Deutschland und Peru: zwei Verbündete im neuen globalen Szenario
Deutschland und Peru haben eine starke, aber noch nicht sichtbare Geschäftsbeziehung. Mit dem neuen deutschen Staatsangehörigkeitsgesetz sind die Voraussetzungen dafür geschaffen:
- Förderung neuer peruanischer Investitionen in Deutschland durch solide rechtliche Strukturen und binationale Manager.
- Stärken Sie die Präsenz deutscher Unternehmen in Peru mit lokalen Talenten, die rechtlich in ihre globalen Aktivitäten integriert werden können.
- Nutzen Sie bilaterale und multilaterale Verträge, um Zugang zu Finanzierung, Innovation und technologischer Zusammenarbeit zu erhalten.
Spanien als natürliche Brücke zwischen Lateinamerika und Europa
Spanien, mit einer Politik, die auch die doppelte Staatsbürgerschaft begünstigt, insbesondere mit lateinamerikanischen Ländern, ist der natürliche Knotenpunkt für lateinamerikanische Unternehmen, um den europäischen Markt zu erreichen. Von dort aus ist die Expansion nach Deutschland ein zweiter strategischer Schritt, der unter demselben EU-Rechtsrahmen erfolgt.
Legal Leadership mit binationaler Vision
Seit mehr als einem Jahrzehnt habe ich das Privileg, zusammen mit dem „Comité Gestor Internacional“ mit Sitz in München, Peru-Vision und anderen Verbänden aktiv an Rechtsreformprozessen in Peru, Spanien und vor allem in Deutschland teilzunehmen und von der Zivilgesellschaft aus dazu beizutragen, dass das Erfordernis des Verzichts auf die Geburtsstaatsangehörigkeit für die Einbürgerung in diesen Ländern abgeschafft wird. Diese Arbeit hat mich gelehrt, dass große Veränderungen nicht nur in den Parlamenten stattfinden, sondern auch Einzelpersonen, Fachleute, Verbände und die Zivilgesellschaft im Allgemeinen es wagen können, „vom Unmöglichen zum Möglichen“ zu gelangen.
Deshalb ist es heute mehr denn je mein Anliegen als Anwalt, echte rechtliche Brücken zwischen Deutschland, Peru und Spanien zu bauen, damit mehr Unternehmen und Menschen auf legale, stabile und nachhaltige Weise zwischen beiden Regionen wachsen können.
Fazit: Vision, Rechtmäßigkeit und Zukunft
Die doppelte Staatsbürgerschaft ist keine Modeerscheinung. Sie ist ein Instrument der Global Governance, das Geschäfte erleichtert, Netzwerke erweitert, Investitionen schützt und die Entwicklung fördert. Unternehmen, die diese neue Rechtssprache verstehen, werden die Protagonisten der kommenden Welt sein. Die Unternehmen von morgen werden diejenigen sein, die in der Lage sind, mit rechtlicher Flexibilität, internationalem Weitblick und bi-nationalen menschlichen Strukturen zu navigieren. Und diejenigen, die diesen Wandel anführen, werden dem globalen Spiel in einer grenzenlosen Wirtschaft einen Schritt voraus sein. Unternehmen, die sich diese Vision zu eigen machen, werden nicht nur wachsen, sondern auch über sich hinauswachsen.