10. November 2024

Bayern trifft Peru, gemeinsam von den Alpen bis zu den Anden

Von Roxana Díaz - Redakteurin, Gerardo Basurco, Themen Newsletter - 19. November 2024 | Kultur, Gesellschaft und Bildung | Feste

Dirk Hoffmann, CEO der Messe Berlin, bei der Eröffnung

Der 2006 gegründete peruanische Kulturverein Chasqui e.V. fördert die peruanische und andine Kultur in Deutschland. Er führt soziale Projekte in Peru durch, wie z.B. „Wir gegen Kinderleukämie in Peru“ in Trujillo, das leukämiekranke Kinder durch Transport und Therapien unterstützt, und „Mujeres Tierras Chimú“ in Huanchaco, das Frauen hilft, prekäre Situationen zu überwinden und sie zu stärken.

Am 12. Oktober 2024 feierte der Verein in München die Veranstaltung „Bayern meets Peru“, die die bayerische und die peruanische Kultur zusammenbrachte. Musik- und Tanzgruppen aus beiden Kulturen traten auf, darunter die Boarisch Roas und die Grimbaldi Stubnmusi aus Bayern sowie die peruanischen Sol Naciente-Wiñay Inti und Inti Raymi. Der Tag stand ganz im Zeichen des traditionellen Scherentanzes, der von der UNESCO anerkannt ist, und förderte eine interkulturelle Begegnung, die wichtige Gäste zusammenbrachte und die Brüderlichkeit zwischen den beiden Nationen symbolisierte.

Geschichte und Aufgabe des peruanischen Kulturvereins Chasqui e.V. 

Der peruanische Kulturverein Chasqui e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 2006 die kulturelle Vielfalt Perus und der Andenländer in Deutschland fördert. Seine Bemühungen konzentrieren sich auf die Erhaltung von Traditionen, die Verbesserung der Lebensqualität gefährdeter Gemeinschaften in Peru und die Förderung eines sinnvollen interkulturellen Austauschs. Zu den sozialen Projekten gehört „Wir gegen Kinderleukämie in Peru“, ein Projekt, das sich seit 2018 um leukämiekranke Kinder in Trujillo im Norden des Landes kümmert. Viele dieser Kinder kommen aus abgelegenen Regionen und Familien mit begrenzten Mitteln, die eine enorme emotionale und finanzielle Belastung darstellen. Asociación Chasqui e.V. erleichtert die stationäre und ambulante Behandlung der Kinder, sorgt für den Transport zum Krankenhaus und stellt ein spezialisiertes Team von Psychologen und Klinikclowns bereit, die die Kinder in ihrem Genesungsprozess begleiten und ihnen nicht nur medizinische Versorgung, sondern auch lebenswichtige Erleichterung für die Seele bieten.

Andererseits widmet sich „Mujeres Tierras Chimú“ seit 2021 der Stärkung der Frauen des Viertels Cerrito de la Virgen in Huanchaco. Diese Frauen sind oft mit extremen wirtschaftlichen Bedingungen und einem hohen Risiko für häusliche und sexuelle Gewalt konfrontiert und haben aufgrund mangelnder Bildung und Unterstützung kaum Chancen auf Unabhängigkeit.
Durch Workshops und psychosoziale Beratung ermöglicht ihnen dieses Projekt die Entwicklung persönlicher, sozialer und beruflicher Fähigkeiten, fördert so die Gleichstellung der Geschlechter und befähigt sie, sich eine würdige und autonome Zukunft aufzubauen.

Beide Projekte sind ein konkreter Ausdruck des Engagements des Kulturvereins Chasqui e.V. für die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Schaffung von Möglichkeiten auf dem Weg zu einer gerechteren und menschlicheren Gesellschaft.

"Kulturbegegnung im Amerikahaus: Bayern und Peru gemeinsam"

Am 12. Oktober 2024 veranstaltete der Verein Chasqui e.V. im Amarikahaus in München die Veranstaltung „Bayern meets Peru, gemeinsam von den Alpen bis zu den Anden“, um die bayerische und die peruanische Kultur zu vereinen. Diese Veranstaltung unterstrich nicht nur den kulturellen Wert beider Länder, sondern fiel auch mit einem Datum von großer historischer Bedeutung zusammen: dem 12. Oktober, einem der weltweit am meisten gefeierten Daten zur Erinnerung an die Ankunft von Christoph Kolumbus in Amerika im Jahr 1492. Für viele symbolisiert dieses Datum aber auch den Tag des indigenen Widerstands, der an den Kampf der indigenen Völker zur Verteidigung ihrer Gebiete und ihrer Kultur erinnert. In diesem Zusammenhang möchte der peruanische Kulturverein Chasqui e.V. auch das Bewusstsein dafür schärfen, wie wichtig es ist, die Traditionen der Anden zu bewahren und die indigenen Gemeinschaften zu unterstützen, um so ein tiefes Verständnis und Respekt für ihr kulturelles Erbe zu fördern.

Die Veranstaltung „Bayern meets Peru“ begann mit der Energie der bayerischen Gruppe Boarisch Roas, die seit 2015 Tradition und Innovation in ihrer Darbietung von Melodien mit Blas- und Streichinstrumenten in einem Stil verbindet, der von festlichen Stücken bis zu lebhaften Eigenkompositionen reicht. Anschließend begeisterte das seit 1993 aktive Ensemble Grimbaldi Stubnmusi das Publikum mit einem Repertoire, das traditionelle alpenländische Musik, klassische Stücke und moderne Rhythmen umfasst und bayerischer Tradition einen unverwechselbaren Münchner Touch verleiht. .

Später bereicherte die 2019 gegründete Gruppe Sol Naciente-Wiñay Inti die Veranstaltung, indem sie theatralische und musikalische Elemente zu einer Reise durch die Geschichte Lateinamerikas verband. Mit Tänzen aus Bolivien, Chile, Mexiko und Peru bringt die Gruppe die historischen Verbindungen zwischen diesen Ländern zum Ausdruck und feiert das Streben nach einem vereinten Lateinamerika..



Die Präsentation wurde mit der Gruppe Inti Raymi fortgesetzt, die 2023 gegründet wurde, um die peruanischen Wurzeln durch Tänze zu fördern, die die kulturelle Vielfalt Perus repräsentieren. Außerdem traten die Musiker von Inti Pacha auf, die seit mehr als 20 Jahren die traditionelle Musik der Anden verbreiten und in jeder Note den Wert der andinen Bräuche hervorheben.

Der Kulturverein Ccori Tijeras aus Huancavelica war für den Abschluss der Veranstaltung verantwortlich. Die aus Budapest und Madrid stammenden Tänzern führten den uralten Scherentanz auf, eine peruanische Tradition, die von der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt wurde. Mit einer akrobatischen Darbietung voller Präzision und Hingabe erweckten sie diesen einzigartigen kulturellen Ausdruck zum Leben

Unter den illustren Gästen waren auch der stellvertretende Konsul von Peru, Juan Pablo Tello Calmet, und die Präsidentin des Vereins Magie delle Ande Ingrid Köcher aus Südtirol, die gemeinsam mit dem Publikum einen Tag voller Musik, Freude und Brüderlichkeit erlebten, an dem jede Melodie zu einem Symbol der Einheit und Liebe wurde. Wir danken allen Anwesenden und dem Publikum von ganzem Herzen und hoffen, dass dieser Geist der Brüderlichkeit weiter bestehen bleibt.

Bis zum nächsten Mal bei Bayern Meets Peru!


Fotos von 2024

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Über den Autor

Roxana Díaz - Redakteurin

Roxana Díaz - Redakteurin

Die Einzelhandelskauffrau und Handelsfachwirtin verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung in Verkauf, Vertrieb, Marketing und Hotellerie. Seit Februar 2020 ist sie selbstständig und bringt ihre Expertise in verschiedene Projekte in Peru und Deutschland ein. Aktuell ist sie Mitglied im PresseClub München e.V.

Gerardo Basurco

Gerardo Basurco

Er betätigt sich als Berater und Projektleiter in der Privatwirtschaft und ist Dozent in Entwicklungspolitik und Landeskunde Lateinamerikas für die AIZ/GIZ. Zudem verfügt er über langjährige Erfahrung in der Kooperation zwischen Deutschland und Lateinamerika.
Bei Peru-Vision ist er zuständig für den Bereich Wirtschaft und Politik sowie Consulting.

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