13. Mai 2013
Eine halbe Mio. Peruaner verliessen 2012 die Armut
2012 lebten 25.8% der Peruaner unter der Armutsgrenze
Davon 6% in extremer Armut nach Angaben des Statistischen Nationalen Instituts Perus INEI (Pressemitteilung vom 08.05.2013). Der Leiter des INEI, Alejandro Vilchez, sagte dem Lokalen Sender RPP, dass die Personen mit monatlichen Ausgaben unter 284 S/. (ca. 109 US$) als arm und die mit monatlichen Ausgaben unter 151 S/. als extrem arm in Peru gelten. Die Armutsrate hat seit 2007 um 16.6% abgenommen, wobei sich die Abnahme von 2011 auf 2012 auf 2% belief.
Allerdings ist die Armutsverteilung ungleich: während die städtische Armut 2012 16,6% hoch war, betrug die Armut der ländlichen Bevölkerung 53%. Hier wiederrum konzentrierte sich die Armut auf die Hochland-Departements von Apurímac, Cajamarca, Ayacucho und Huancavelica, die die höchste Armutsrate zwischen 45 und 55,5% aufweisen. Paradoxerweise sind diese Departements –mit der Ausnahme von Ayacucho- reich an natürlichen Ressourcen. Goldvorkommen werden in Cajamarca (Mine von Yanacocha) und Kupfervorkommen in Apurimac (Las Bambas) gefördert, sowie in Huancavelica die größten Wasserkraftwerke des Landes betrieben.
Die Regierung Humala hat sich als Ziel gesetzt die Armut bis Ende seiner Regierungszeit im Jahr 2016 auf 15% (absolute Armut auf 5%) zu reduzieren. Zur Erreichung dieses Zieles setzt die Regierung im Wesentlichen auf das Programm Juntos, welches im Kern eine monetäre Subvention von 100 S/. (24.5 US $) monatlich an Mütter bedeutet.
Vor kurzem ist eine Studie über ländliche Entwicklung mit dem Titel "Conexión y despegue" (Anschluss und take off) des bekannten peruanischen Wirtschaftswissentschaftlers und Ex-Chef der Zentralbank Perus, Ricardo Webb, bekannt geworden. Hierin sind Daten aus den ärmsten 176 Distrikten des Landes erhoben worden. Die Ergebnisse dieser Studie sind verblüffend: seit Mitte der 90er findet im Hinterland Perus eine erstaunliche kontinuierliche Wirtschaftsentwicklung, die Bevölkerung glaubt an sich und sie ist unternehmenslustig. Dies hiesse, dass die ländliche Entwicklung begonnen hat ihre Geschicke in der Hand zu nehmen.
Weiterführende Artikel:
The Andean Connection -Diminishing distance, falling poverty (The Economist vom 5.05.2013)
Amanecer andino (Anden-Dämmerung) (Zeitung El Comercio vom 12.05.2013)
Explosion des ländlichen Unternehmertums (Zeitung El Comercio vom 13.04.2013)