27. Februar 2025
18. Lateinamerika-Konferenz der Deutschen Wirtschaft
Eine strategische Brücke zwischen Deutschland und Lateinamerika
Die 18. Lateinamerikakonferenz der Deutschen Wirtschaft fand am 4. Februar 2025 im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin statt und hat sich als wichtiges Forum zur Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und den Ländern Lateinamerikas und der Karibik etabliert. Die von der Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (LAI) organisierte Veranstaltung zog namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Diplomatie und Wirtschaft an. In diesem Zusammenhang erlangten die Wirtschafts- und Handelsblöcke Mercosur und die Pazifik-Allianz besondere Bedeutung.
Bemerkenswert war die Anwesenheit von Botschaftern und Vertretern wichtiger Organisationen wie dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und den deutschen Außenhandelskammern in Lateinamerika und der Karibik (AHK) sowie von hochrangigen Vertretern der Mercosur-Länder, darunter Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay. Der Botschafter von Peru, S.E. Augusto David Teodoro Arzubiaga Scheuch, spielte eine wichtige Rolle in den Diskussionen über Handels- und Investitionsmöglichkeiten in der Region.
EU-Mercosur-Abkommen und Energiewende
Im Verlauf der Veranstaltung wurden Schlüsselthemen wie Nachhaltigkeit, Zugang zu kritischen Rohstoffen, Energiewende und Zusammenarbeit in den Bereichen Innovation und Produktion angesprochen. Einer der zentralen Punkte war die Diskussion über das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Mercosur, das als grundlegendes Instrument für die Beseitigung von Zollschranken und die Förderung eines fairen und nachhaltigen Handels gilt.
Ingo Kramer, Präsident der LAI, hob die strategische Bedeutung Lateinamerikas für die deutsche Wirtschaft hervor und betonte die Notwendigkeit, die Handelsbeziehungen zu stärken und die Zusammenarbeit in Bereichen wie verantwortungsvollem Bergbau und Projekten für erneuerbare Energien auszubauen, insbesondere im so genannten „Lithium-Dreieck“, das von Argentinien, Bolivien und Chile gebildet wird. Volker Treier, Außenwirtschaftschef des DIHK, betonte ebenfalls die Dringlichkeit der Umsetzung des EU-Mercosur-Abkommens, um die Wirtschaftsbeziehungen zu stabilisieren und den Zugang zum europäischen Markt zu erleichtern.
Während des gesamten Tages analysierten Expertengruppen die Handels- und Investitionsmöglichkeiten und hoben die Wettbewerbsvorteile der lateinamerikanischen Länder in Schlüsselsektoren wie Technologie, saubere Energie und Fertigung hervor. Die Bedeutung der Berufsausbildung als Schlüsselfaktor für die Anziehung von Investitionen und die Verbesserung des Unternehmensumfelds wurde ebenfalls hervorgehoben.
Die Pazifik Allianz und Chancen für die deutsche Wirtschaft
Die Integration von Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru wird als erfolgreich hervorgehoben, insbesondere im Hinblick auf den freien Verkehr von Gütern, Kapital und Personen. Die Allianz präsentiert sich als achte Wirtschaftsmacht der Welt und hat großes internationales Interesse geweckt, mit 68 Beobachterstaaten. Costa Rica steht kurz vor dem Beitritt, Ecuador ist ebenfalls im Prozess. Singapur könnte der erste assoziierte Staat aus Asien werden.
Trotz rhetorischem Interesses an Lateinamerika fließen deutsche Investitionen hauptsächlich nach China statt in die Pazifik-Allianz. Es wurde betont, dass die Diversifizierung von Investitionen für Deutschland wichtig ist und die Pazifik-Allianz eine große Chance bietet.
Schlussfolgerungen
Die Veranstaltung schloss mit einem Aufruf zum Handeln, um die wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken und einen kontinuierlichen Dialog zwischen Deutschland und den Ländern Lateinamerikas und der Karibik zu fördern, mit Blick auf eine Zukunft der nachhaltigen Zusammenarbeit und des gegenseitigen Nutzens.
Die Konferenz zielte darauf ab, die Aufmerksamkeit auf die Region zu lenken und hervorzuheben, dass Investitionen in ein Land der Region Investitionen in die gesamte Region und darüber hinaus bedeuten.