21. November 2023

Tollwood Winterfestival 2023 München

Von Gerardo Basurco, Themen Feste | Kultur, Gesellschaft und Bildung | Newsletter - 19. Dezember 2023 | Messen in Deutschland, Schweiz, Italien und Österreich

Kulturfestival vom 23. November bis 31. Dezember

150 Drohnen inszenieren den Auftakt, © Peru-Vision, 2023

Seit 1991 findet das Tollwood Winterfestival statt, seit 2000 auf der Theresienwiese. In diesem Jahr dauert es vom 23. November bis 31. Dezember. Charakteristisch für das Festival ist ein Drei-Säulen-Modell: Der so genannte „Markt der Ideen“ mit über 200 Kunsthandwerkerständen, die bio-zertifizierte Festivalgastronomie sowie ein Kulturprogramm aus Musik, verschiedenen Theaterformen, Performances und Bildender Kunst. Hinzu kommen der Weltsalon und ein eigener Weihnachtsmarkt. Seit seiner Gründung versteht sich das Festival als Forum für Ökologie und Umweltbewusstsein. Von Anfang an versteht sich das Festival als Spiegelbild einer multikulturellen Gesellschaft. Toleranz, Internationalität und Offenheit sind daher die Grundpfeiler des Festivals. Dies spiegelt sich auf allen Ebenen wider, in der Programmgestaltung ebenso wie in der Struktur des „Marktes der Ideen“ oder in der Auswahl der gastronomischen Angebote.

Öffnungszeiten: Mo. - Do und Fr. ab 14 Uhr,  Markt bis 23.30 Uhr, Hexenkessel bis 1 Uhr.
Sa. von 11:00 bis 23:30 Uhr und So. von 11:00 bis 22:30 Uhr.

Der große Tollwood-Markt und die Gastronomie schließen am 23. Dezember um 22:00 Uhr.

Das fanden wir 2023 auf dem Tollwood Sommerfestival

Wir haben Kunsthandwerk aus Peru, Gastronomie aus Peru, Mexiko und Spanien und spanisch-lateinamerikanisch beeinflusste Musik gefunden.

Kunsthandwerk aus Peru

Der Gründer von TUNUPA, José Pajares Alva, ist seit 23 Jahren mit einem Kunsthandwerksstand auf dem Tollwood vertreten. Er vertreibt verschiedene Kunsthandwerksprodukte aus Peru, Bolivien und Ecuador in Deutschland. Im Interview (siehe unten) spricht José über seine Mission, seine Interaktion mit den Deutschen, seine Botschaft über die tausendjährige Kultur der Anden und seine Sicht auf die Welt. Er erzählt uns auch von den Anfängen seiner Handelstätigkeit und der Entwicklung seiner intensiven und tiefen Beziehung zu den Andenkulturen. Die Gründung von TUNUPA und seine Beziehung zu den Produktlieferanten, die weit mehr als nur Verkäufer sind, ist ein zentrales Thema seiner Geschichte. Interessant ist auch der Umgang mit den Lieferanten in Zeiten der Pandemie. So vertreibt TUNUPA Räucherstäbchen aus Palo Santo (heiliges Holz), die vor allem von Frauen in der Region Cusco durch schonende Wildsammlung von umgestürzten Bäumen in nachhaltiger Bewirtschaftung gewonnen werden.

Korkaccessoires

Seine in Deutschland geborenen Söhne (José Pajares Söhne) haben die Firma SIMARU gegründet, die auch auf dem Tollwood ausstellt und Produkte aus Naturkorken vertreibt. Es handelt sich um industriell gefertigte Portemonnaies, Taschen, Gürtel und andere Accessoires. Aber SIMARU unterstützt ein Projekt in El Alto bei La Paz in Bolivien, in dem Schmuck in Handarbeit zu hochwertigen, nachhaltigen und innovativen Accessoires verarbeitet wird.

Gastronomie mit spanischen und lateinamerikanischen Spezialitäten

Im gastronomischen Angebot stießen wir auf Penélope Velazquez Vado, die auf dem Tollwood den Stand: La Huerta betreibt und Tacos, „Cocas“ aus Valencia und „Patatas fritas“ sowie Fleischgerichte wie den speziellen Quijote-Spieß anbietet. Außerdem gibt es mexikanische Küche mit Maritas Burritoria und Mamba Wrap (auf dem Winterfestival an den Ständen 17 bzw. 54).

Ein weiteres Highlight mit einer spanischen Spezialität ist der Foodtrailer Churrado (auf dem Winterfestival am Stand 24), der in einem DDR Nagetusch Diamant Wohnanhänger den leckeren „Churro con Chocolate“ anbietet. Diese köstliche spanische Gaumenfreude wird außen knusprig und innen fluffig den Gästen präsentiert. Vor allem abends sieht man eine Riesenschlange, die auf ihre bestellten „Churros“ wartet. Laura, die Verantwortliche für Churrado, sagte zu Peru-Vision: „Wir sind seit 2015 auf Tollwood mit einem Team aus 20 Leuten, die abwechselnd bedienen. An einem guten Tag erhalten wir tausend Bestellungen, das bedeutet sechstausend Churros. Leider müssen die Kunden eine gute Viertelstunde auf den Genuss warten.“

Die größte Überraschung war der Stand von Come Peru, an dem peruanische Spezialitäten angeboten wurden. Der Stand wird von Dorkas Balarezo geführt, der ersten peruanischen Kulinarik-Anbieterin auf einem so bedeutenden Festival wie Tollwood.
Dorkas Balarezo hat schon in ihrer Jugend auf dem Fischmarkt von Ventanilla im Hafen von Callao Ceviche zubereitet.
Sie pflegt die typische Küche der peruanischen Küste. Doch ihr gastronomisches Angebot ist vielfältig: Die traditionelle Kartoffel mit Fleischfüllung "Papa Rellena" findet man bei Come Peru ebenso wie eine vegetarische Variante. "Yuquitas fritas" (frittierte Maniokstäbchen) und die beliebten Salchipapas" (Würstchen mit Pommes frites und einer eigens kreierten, feinen Paprikasauce) gehören unter anderem zum Angebot. Die mit Feigenhonig servierten "Picarones" und die echte "Chicha Morada" sind auch bei Dorkas erhältlich (der zur Zubereitung der Chicha verwendete Lila-Mais stammt aus eigener Produktion in der Region von Cajamarca/Nord-Peru).
Ihr Essen hat einen ganz besonderen Geschmack und eine besondere Note (auf dem Winterfestival am Stand 43).

Musikalisches Angebot mit spanischem Einfluss

In Bezug auf das musikalische Angebot hat Peru-Vision im beliebten Marrakesch-Zelt die Gruppe Afalkay entdeckt. In einer Videoreportage (siehe unten) interviewte Peru-Vision die diesjährige Teamleiterin von Afalkay, Julia Campana. Sie erzählte uns von ihren Erfahrungen mit der aktuellen Formation, die exklusiv für diese Ausgabe von Tollwood gebildet wurde. Eine spanische Tänzerin begleitete die Gruppe ebenfalls. Es ist interessant, wie diese Gruppe von Künstlern, die sich bis zu dieser Veranstaltung nicht kannten, schnell zu einer harmonischen Einheit zusammengewachsen ist.
Diese Afalkay-Formation trat vom 16. Juni bis 16. Juli 2023 täglich im Marrakesch-Zelt des Münchner Tollwood-Festivals auf. Fünfmal am Tag präsentierten sie eine Fusion aus Afro, Jazz und Flamenco. Afalkay wurde von Hassan Lahjari gegründet und zusammengestellt.

Angebot im Winterfestival

Veranstaltungskalender im Spiegelzelt, Merkato-Platz oder Hexenkessel, Tollwood Geländeplan, Orte mit Live-Musik, Ausstellerverzeichnis, Gastronomisches Angebot nach Ländern. Peruanisches Essen am Stand 43 "Come Perú" und neu ist der venezolanische Stand 53 Hola Arepa.  

Die nachfolgenden Videos und Fotos zeigen die Highlights der vergangenen Sommerfestivals Ausgabe 2023.


Videos von 2023

Interview mit Dorkas Balarezo von Come Peru

Interview mit Julia Campana (Formation Afalkay)

John Balarezo von Come Peru bereitet "Lomo Saltado" vor

José Pajares von TUNUPA trägt eigenes Lied vor.


Bilder von 2023

Andechser-Zelt
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Marrakesch-Zelt
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Simaru-corcho2
Simaru
X-Dorkas
X-Gastro SO Come Peru
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Über den Autor

Gerardo Basurco

Gerardo Basurco

Er betätigt sich als Berater und Projektleiter in der Privatwirtschaft und ist Dozent in Entwicklungspolitik und Landeskunde Lateinamerikas für die AIZ/GIZ. Zudem verfügt er über langjährige Erfahrung in der Kooperation zwischen Deutschland und Lateinamerika.
Bei Peru-Vision ist er zuständig für den Bereich Wirtschaft und Politik sowie Consulting.

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