13. August 2014

Pläne für Wasserkraftwerk bei Arequipa - Sorge um Flußgarnelen

Themen Wasserkraft | Umwelt | Energie

Am Fluss Ocoña nördlich der peruanischen Stadt Arequipa soll ein Wasserkraftwerk für eine halbe Milliarde US-Dollar errichtet werden. Schon im Jahr 2008 hatte die Ocoña Hydro S.A. (OHYSA) vom Energieministerium eine vorläufige Genehmigung erhalten, danach kam es aber zu Verzögerungen und Umplanungen. Im vergangenen Jahr nahm das Vorhaben mit dem Namen Oco 2010 weitere administrative Hürden, und inzwischen hat ein Prozess zur Einbeziehung der Bevölkerung im Distrikt Yanaquihua (Provinz Condesuyos) begonnen.

Das Werben um Zustimmung fällt dabei anscheinend nicht leicht: Aus Sorge um die Garnelenbestände im Fluss lehnen viele Ortsansässige den geplanten Eingriff ab. Die Projektinitiatoren versuchen hingegen auf einer eigens eingerichteten Internetseite mit Erklärfilmen herauszustellen, dass das Stauen des Wassers sogar Vorteile für Pflanzen und Flußtiere haben könnte, indem die Fließgeschwindigkeit gesenkt und Extreme zwischen Trocken- und Regenzeit ausgeglichen werden. Eine von der Firma Walsh Perú ausgearbeitete Umweltstudie wird noch von den Behörden geprüft, berichtete kürzlich die Zeitung La Republica.

Konkret ist ein etwa 30 Meter hoher Staudamm geplant, durch den ein bis zu 39 Hektar großer See entstehen würde. Von diesem soll eine 19 Kilometer lange Rohrleitung Wasser zu zwei tiefer liegenden Turbinen führen, die zusammen 170 Megawatt erzeugen. Stromabnehmer wird der Bergwerksbetreiber Southern Copper Corporation werden, wie aus einem Bericht der Zeitung Gestion hervorgeht. Das Unternehmen ist offenbar auch finanziell an dem Bauvorhaben beteiligt und setzt auf einen Baubeginn Ende 2015 und eine Inbetriebnahme drei Jahre später. Ebenfalls im Jahr 2015 soll in der Region Arequipa ein noch größeres Wasserkraftwerk (300 Megawatt) in Angriff genommen werden (wir berichteten).

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