02. Mai 2014

Siemens erweitert Windpark in Peru

Themen Windkraft | Energie

Siemens hat von der spanischen Cobra Energia einen weiteren Auftrag für den Windpark nahe der peruanischen Küstenstadt San Juan de Marcona erhalten. Bereits im vergangenen September hatte Cobra  für sein dortiges Windkraftwerk elf Siemens-Windturbinen mit einer Kapazität von 32 Megawatt bestellt (wir berichteten). Nun sollen 25 Windturbinen vom Typ SWT-3.0-108 und acht Einheiten der Getriebeanlage SWT-2.3-108 mit einer Leistung von 97 Megawatt hinzukommen. Das neue, ergänzende Windkraftwerk "Tres Hermanas" soll im Juli 2015 in Betrieb gehen und sechs Jahre lang von Siemens gewartet werden.

Das Projekt war von der peruanischen Regierung, die die Abhängigkeit des Landes vom Erdgas und den Kohlendioxidausstoß verringern will, ausgeschrieben worden. Siemens wird zusammen mit Cobra Strom für über 100.000 Haushalte in Peru erzeugen. Die Rotorblätter und die Maschinenhäuser der acht Getriebeanlagen wird Siemens Energy Wind Power in Iowa und Kansas (USA) herstellen. Cobra ist ein Tochterunternehmen des spanischen Baukonzerns ACS. Das erste Windkraftwerk in Marcona ist vor kurzem in Betrieb gegangen. Es soll 61 Millionen US-Dollar gekostet haben. Zusammen mit der Erweiterung "Tres Hermanas" steigt die Investitionssumme laut dem Branchenmedium REVE auf 180 Millionen US-Dollar. In der Region seien Windkraftprojekte mit einer Kapazität von 560 Megawatt geplant.

Aufträge über 236 Millionen Euro in 2013

Siemens beschäftigt derzeit 390 Mitarbeiter in Peru und setzte dort im vergangenen Geschäftsjahr (30. September) umgerechnet 268 Millionen Euro um. Der Auftragseingang in den vier Geschäftsfeldern Energie, Gesundheit, Industrie und Infrastruktur summierte sich auf 236 Millionen Euro. Neben dem genannten Windkraftwerk in Marcona gehörten zu den Aufträgen für die Energiesparte drei gasisolierte Schaltanlagen für das Umspannwerk Santa Teresa, für das Umspannwerk Industriales und für die Metro in Lima. Außerdem gewann Siemens erstmals einen Auftrag für flexible Wechselstromübertragung, nämlich die statische Blindleistungskompensationsanlage (SVC) des Umspannwerks San Camilo für eine 500-kV-Übertragungsleitung. Das Unternehmen baute außerdem die beiden 200-Megawatt-Gaskraftwerksprojekte in Santo Domingo de los Olleros und Malacas. In den letzten sechs Jahren hat Siemens in Peru Gasturbinen mit einer Leistung von mehr als 2.000 Megawatt geliefert. Um diese betreuen zu können, eröffnete das Unternehmen ein Dienstleistungszentrum in Lurin im Süden Limas.

Bestellungen von Kliniken

Zu den wichtigsten Aufträgen für die Gesundheitssparte von Siemens in dem Andenland zählte im vergangenen Jahr die Bestellung von mehr als 60 bildgebenden Geräten sowie klinischen Produkten für die beiden Sucomex-Privatkliniken im Land. Der Gesamtwert liegt bei 3,63 Millionen Euro. Siemens wird außerdem einen 128-Zeilen-Computertomographen vom Typ Somatom Definition AS an das Krankenhaus Rebagliati liefern, das zu den größten öffentlichen Krankenhäusern Limas gehört.

Ausrüstung für Zementwerke, Tunnel und Metro

Der Industriesektor von Siemens arbeitet seit mehr als sechs Jahren mit Perus größtem Zementhersteller Unacem zusammen. Siemens erhielt den Auftrag, das Leitsystem des Zementwerks Horno III für 3,1 Millionen Euro aufzurüsten. Schließlich wurde der Siemens-Geschäftsbereich Infrastruktur vom brasilianischen Bauunternehmen OAS Ltda. mit Projektierungs-, Beschaffungs- und Bauleistungen für den Tunnel Via Parque Rimac in Lima beauftragt. Siemens sorgt dabei für die Elektro-, Leit- und Automatisierungstechnik, für IP-Telefonie, Videoüberwachungen, Brandmelder und Detektionssysteme. Weiterhin lieferte das Unternehmen für den zweiten Bauabschnitt der Metro-Linie I in Lima ein Mittelspannungs- und Bahnstromversorgungssystem.

Siemens geründete 1968 eine Tochtergesellschaft in Peru. Auch die Siemens-Stiftung ist in dem Land aktiv und unterstützt gemeinnützige Organisationen bei Projekten für Bildung, Kultur und soziales Unternehmertum.

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