30. Juni 2014

Peru erteilt Milliarden-Auftrag für Gaspipeline

Von Richard Meier - Freier Mitarbeiter, Themen Gas / Öl | Bergbau | Energie

Der brasilianische Konzern Odebrecht und die spanische Enagás haben den Auftrag für den Bau einer gut tausend Kilometer langen Gasleitung in den Süden Perus bekommen. Das Konsortium, an dem Odebrecht mit 75 Prozent die Mehrheit hält, war neben einer Bietergemeinschaft der Firmen GDF Suez, Sempra, Techint und TGI im Wettbewerb übriggeblieben. Die Baukosten für den "Gasoducto Sur" wurden bislang mit 3,6 Milliarden US-Dollar angegeben. Für die Realisierung haben die Unternehmen nun viereinhalb Jahre Zeit. Einschließlich des späteren Betriebs über 30 Jahre werden sie 7,33 Milliarden US-Dollar investieren, sagte der peruanische Energieminister Eleodoro Mayorga im Interview mit der staatlichen Zeitung El Peruano.

Die Pipeline wird Gas von Förderungsanlagen der Region Cusco in verschiedene Orte im Süden des Landes bis hin zu den Küstenstädten Ilo und Mollendo bringen, wo sich ein Zentrum für Petrochemie entwickeln soll. Überdies werden über mehrere Abzweigungen Kraftwerke, 600.00 Privathaushalte und Tankstellen für Gasfahrzeuge in den Regionen Apurímac, Puno, Arequipa, Cusco, Moquegua und Tacna beliefert. Im ersten Abschnitt wird neben einem Rohr für Erdgas eins für Flüssiggas verlegt.

Das Auswahlverfahren gestaltete sich am Ende holprig: Nicht nur dass der dritte Bieter in der Endrunde, das US-Unternehmen Energy Transfer, kein Gebot mehr abgab, sondern auch das zweite Konsortium um GDF wurde von der staatlichen Vergabestelle Proinversión in allerletzer Minute disqualifiziert. Grund sei, dass das französische Unternehmen seinen Anteil an dem Konsortium nach Abgabe des Angebots zwischenzeitig von 20 auf 2 Prozent verringert habe.

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Über den Autor

Richard Meier - Freier Mitarbeiter

Richard Meier - Freier Mitarbeiter

Bei Peru-Vision schreibt er zu Industrie- und Infrastrukturthemen.

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