18. September 2016
Peru wirbt in China für Regionalzüge, nicht für Kontinentalbahn
Auf der ersten Auslandsreise des neuen peruanischen Präsidenten nach China wurde deutlich, auf welchen Feldern Pedro Pablo Kuczynski die Zusammenarbeit mit dem Reich der Mitte sucht. Der von China angestrebte Eisenbahnbau von der nordperuanischen Küste nach Brasilien ist es nicht.
Ein solches Projekt würde 60 Milliarden US-Dollar kosten, davon über 30 Milliarden Dollar allein für den Abschnitt auf peruanischem Territorium, ließ Perus Verkehrsminister, der zur Delegation Kuczynskis in China gehörte, verlauten. Mit dem Geld könnte man besser andere Verkehrsprojekte realisieren, wie Nahverkehrszüge rund um Lima , welche Perus Regierung kürzlich zur Priorität erhoben hatte.
Außerdem stellt die peruanische Regierung die Frage, welche Güter auf einer Trasse von Perus Küste nach Brasilien zu transportieren wären – im Gegenzug zum angedachten Sojatransport von Brasilien über Peru nach China. Wie berichtet steht der chinesische Vorschlag einer Transkontinentalbahn in Konkurrenz zu einer von Bolivien propagierten Strecke vom südperuanischen Hafen Ilo über La Paz bis zur brasilianischen Atlantikküste, der mit deutscher Hilfe gebaut werden soll.
Neben der Umlandbahn von Lima nannte Kuczynski den Ausbau von Häfen und Anlagen zur Veredelung von Kupfererz und zur petrochemischen Verarbeitung von Erdgas in Dünger als willkommene Investitionen Chinas in seinem Land. Von chinesischer Seite wurde zudem Interesse an der Errichtung eines Stahlwerks geäußert. (Quellen: Andina, Reuters, Gestión).