Die Copa Perú, die als einer der faszinierendsten Wettbewerbe im Fußball überhaupt gelten darf, hat auch 2017 ihre unvergleichlichen Geschichten geschrieben. Über 30000 Mannschaften nahmen teil, am Ende stemmte EM Binacional aus Arequipa die Orejona Chola, den peruanischen Henkelpott, in die Höhe. Anekdoten aus der wilden Welt des Fútbol Macho.
Der Betrüger. Eigentlich war Sport Collao auf der Departementsebene von Puno schon ausgeschieden: Im entscheidenden Spiel am 14. Juli gegen UDE Azángaro versagte der Mannschaft aus Ilave im Elfmeterschießen die Nerven, der Gegner qualifizierte sich für die Endrunde der Departementsebene in einer Dreiergruppe mit Estudiantes Puno und Alfonso Ugarte. Für Sport Collao dagegen hieß es: Saison beendet, alle nach Hause bis zum nächsten Jahr. Oder doch nicht? José Luis Bustamante, der Trainer von Collao, hatte da andere Informationen: Der Onkel eines Betreuers habe beim Verband in Lima ein gutes Wort eingelegt, und dieser werde für die Endrunde vermutlich eine Vierergruppe absegnen, mit Collao als viertem Klub (Collao und UDE waren punktgleiche Erste ihrer Gruppe gewesen, weswegen ein Elfmeterschießen notwendig wurde). Eine hanebüchene Story? Nicht in der Copa Perú, nicht für Sport Collao. Drei Wochen wurden die Spieler weiter bezahlt, trainierten und bereiteten sich vermeintlich auf die Endrunde vor, dann flog auf: Alles erfunden, eine Vierergruppe stand nie auch nur zur Debatte. Und José Luis Bustamante war seinen Job los.