13. Juni 2015
Peru: 3.800 Jahre alte Statuen der Caral-Kultur entdeckt
In der Ausgrabungsstätte Vichama im Gebiet der ehemaligen Caral-Kultur nördlich von Lima haben Archäologen 3.800 Jahre alte Statuen entdeckt. Die Fundstücke wurden vor wenigen Tagen bei einer Jubiläumsveranstaltung in der peruanischen Nationalbibliothek erstmals öffentlich vorgestellt. Es dürfte sich dabei um Opfergaben handeln, die die Ureinwohner bei der Errichtung eines Bauwerks hinterließen.
Zwei knapp 20 Zentimeter lange Skulpturen stellen hochgestellte Persönlichkeiten dar, einen Mann und eine Frau, und eine dritte, etwas größere Statue eine Göttin oder Priesterin mit 14 Fingern und Zehen. Die Figuren erscheinen nackt, mit Halsketten geschmückt. Außerdem wurden zwei Nachbildungen von Frauenköpfen gefunden, die in mit bunten Federn besetzte Stoffe eingehüllt waren. Hier ist die Darstellung von Ohrklappen auffällig. Von ihrer Größe her könnten sie zu Statuen von einem halben Meter Höhe passen. Die fünf Fundstücke bestehen aus ungebranntem Lehm.
Die Forschungen werden von der peruanischen Archäologin Ruth Shady geleitet. Sie war in den 1990er Jahren am Río Supe auf die Ruinenstadt der Caral gestoßen, die etwa 3.000 v. Chr. entstand und somit die älteste bekannte Zivilisation Amerikas ist. Etwa um 1.200 v. Chr. ging die Kultur unter, mithin stammen die jetzigen Funde aus ihrer Spätphase. Shady zufolge unterstreichen die Figuren, dass Frauen eine bedeutende Stellung in der Caral-Gesellschaft hatten. (Quelle: Kulturministerium)
Video: Präsentation bei Feier zum achtjährigen Jubiläum der Ausgrabungen in Vichama