18. Juni 2016
Baubeginn für das größte Museum Perus
Peru erhält ein neues Nationalmuseum für Archäologie. Es entsteht neben den ehemaligen Tempelanlagen von Pachacamac im Süden Limas und wird nach seiner geplanten Fertigstellung im Juli 2018 und der Eröffnung ein Jahr später das größte Museum des Landes sein, wie die Regierung anlässlich der Grundsteinlegung vor einigen Tagen mitteilte. Die Gebaudefläche misst 75.000 Quadratmeter, die Kosten sollen bei 400 Millionen Soles (über 100 Mio. Euro) liegen.
Nach Angaben des Kulturministeriums lagern in Peru 500 Tausend archäologische Stücke in Depots; mit dem künftigen Museo Nacional de Arqueología del Perú (MUNA) werden hierfür nun umfangreiche Ausstellungsräume geschaffen. Wie die Aufgabenteilung mit dem fast 200 Jahre alten Nationalmuseum für Archäologie, Anthropologie und Geschichte in Limas Stadtteil Pueblo Libre aussehen wird, gab das Ministerium nicht bekannt. Entworfen wurde der Neubau von dem peruanischen Architekten Alexia León Angell (Bilderstrecke). Den Bauftrag erhielten laut Zeitungsberichten die spanischen Konzerne OHL und Aldesa.
Video: Vorstellung des Projekts im Januar
In Pachacamac stehen die Ruinen von etwa 2000 Jahre alten Pyramiden und Heiligtümern. Zur Zeit der Inka-Herrschaft war dieser Ort ein Pilgerzentrum, das unter anderem ein Orakel beherbergte. Die spanischen Eroberer zerstörten die religiösen Einrichtungen. Ihr Anführer Francisco Pizarro nahm an dieser Stätte im fruchtbaren Tal des Lurin-Flusses im Jahr 1534 Quartier und ließ von dort aus Kundschafter nach einem geeigneten Ort für die künftige Hauptstadt seiner Kolonie suchen. Sie schlugen ihm das nahe gelegene Rimac-Tal vor. So kam es im Januar 1535 zur Gründung der Stadt Lima. (Quellen: Präsidentialamt, Kulturministerium, La Republica).