Kultur, Gesellschaft und Bildung

Artikel über Kultur und Gesellschaft: soziale Struktur, Zusammensetzung der Gesellschaft, Bildung, Gesundheit sowie kulturelle Ausdrucksformen.

tokapus

18. Dezember 2016

Seilbahn nach Kuélap startet im Januar

Seilbahn nach Kuélap startet im Januar

Im Januar 2017 geht die Seilbahn zur historischen Festung Kuélap in den nordperuanischen Anden in Betrieb. Wie Perus Tourismusministerium jetzt ankündigte, soll zunächst zehn Tage lang nur die lokale Bevölkerung damit fahren können, bevor die Anlage Touristen offensteht. Mit dem Bau wurde vor eineinhalb Jahren begonnen.

Die Seilbahn, welche vom französischen Unternehmen Pomagalski für 21 Millionen US-Dollar realisiert wurde, überwindet in 20 Minuten eine vier Kilometer lange Strecke auf bis zu 3.000 Metern Höhe. Das Ticket für eine Hin- und Rückfahrt soll nach der Eröffnungsphase 20 Sol (6 Euro) kosten.

18. Juni 2016

Baubeginn für das größte Museum Perus

Baubeginn für das größte Museum Perus

Peru erhält ein neues Nationalmuseum für Archäologie. Es entsteht neben den ehemaligen Tempelanlagen von Pachacamac im Süden Limas und wird nach seiner geplanten Fertigstellung im Juli 2018 und der Eröffnung ein Jahr später das größte Museum des Landes sein, wie die Regierung anlässlich der Grundsteinlegung vor einigen Tagen mitteilte. Die Gebaudefläche misst 75.000 Quadratmeter, die Kosten sollen bei 400 Millionen Soles (über 100 Mio. Euro) liegen.

11. Mai 2016

50 Jahre Goethe-Institut in Lima

Das Goethe-Institut in Lima hat im April sein 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Sein Auftrag ist von jeher die Vermittlung der deutschen Sprache und die Verbreitung deutscher Kultur in Peru. Dies soll auch in Zukunft so bleiben; trotzdem werden in der Kulturarbeit neue Perspektiven eingenommen. Fragen an die Direktorin Dr. Carola Dürr.

27. April 2016

Sensationsfund aus der altperuanischen Caral-Kultur

Sensationsfund aus der altperuanischen Caral-Kultur

Die Archäologen im Ausgrabungsgebiet Áspero an der peruanischen Küste haben die Mumie einer Frau entdeckt, die vor schätzungsweise 4500 Jahren bestattet wurde. Der Fischerort Áspero gehörte zur Caral-Kultur (3000 bis 1200 v. Chr.), deren Siedlungszentrum etwa 200 Kilometer nördlich des heutigen Lima als die älteste Stadt Amerikas gilt.

Bei dem jetzigen Fund dürfte es sich um die Überreste einer etwa 40 Jahre alten Angehörigen der Oberschicht handeln. Ihr waren unter anderem eine Kette aus Schneckenperlen, ein Anhänger aus einer Spondylus-Muschel und aus Knochen geschnitzte Broschen, die Vögel und Affen darstellen, sowie acht aus Knochen hergestellte Querflöten-Pfeifen beigegeben. Solche Instrumente hatte das Team um die Archäologin Ruth Shady bereits in der Hauptstadt von Caral vor 15 Jahren gefunden.

28. März 2016

Verfall im Herzen der Hauptstadt - zum neuesten Roman von Mario Vargas Llosa

Verfall im Herzen der Hauptstadt - zum neuesten Roman von Mario Vargas Llosa

Er wollte eine Geschichte über ein Charakteristikum der Fujimori-Diktatur schreiben, sagte Mario Vargas Llosa bei der Vorstellung seines neuesten Romans Anfang März in Madrid, und dieses sei, dass Fujimori und sein Geheimdienstchef Montesinos die Boulevardpresse benutzten, um ihre Kritiker zum Schweigen zu bringen oder zu bestrafen.

Dem Leser des Buchs begegnet diese Form oder vielmehr Deformation des Journalismus in der Gestalt Rolando Garro, dem Herausgeber eines Skandalblatts, das sich darauf spezialisiert hat, Prominenten aus dem Showgeschäft durch Schmähartikel und entstellende Aufnahmen zu schaden.

Rolandos neuestes Opfer ist aber kein Unterhaltungskünstler, sondern der leitende Ingenieur eines Bergbauunternehmens, Enrique Cárdenas, den er mit kompromittierenden Fotos zu erpressen versucht. Die Geschichte entwickelt sich wie ein Krimi, mit Montesinos im Hintergrund. Erzählerisch spielt Vargas Llosa dabei seine Gaben und Raffinessen (man könnte auch beanstanden: seine Routine) aus, wie eine farbige, Lokalkolorit tragende Sprache oder die kontrast- und beziehungsreiche Verschränkung von Szenen.

19. März 2016

Paco Díez nominiert für den Preis der Künste "Prinzessin von Asturien 2016"

Paco Díez nominiert für den Preis der Künste

Paco Díez ist einer der wichtigsten Vetreter der sephardischen Musik, die Musik der spanischen Juden, und ist mit seinem Ensemble "La Bazanca" bereits drei Mal auf Tournee nach Deutschland gekommen.

Paco Díez wurde Anfang der 90er Jahre der erste Gastgeber des peruanischen Musikensembles "Alturas" in Spanien. Er ermöglichte dem Ensemble Auftritte in renommierten Aufführungsorten und öffnete somit für Alturas wichtige Türen der spanischen Musikszene.

26. Februar 2016

Peru-Buch: Ulrike Fokkens "Gebrauchsanweisung für Peru"

Peru-Buch: Ulrike Fokkens

Vergangenes Jahr erschien im Piper-Verlag ein Band, der die insgesamt nicht üppige  deutschsprachige Literatur zu Peru um eine Darstellung landeskundlicher und aktueller Themen erweitert. Das Buch ist unterhaltsam und kenntnisreich geschrieben. Es hebt auf Außergewöhnliches ab – und erscheint dadurch an manchen Stellen plakativ.

03. Dezember 2015

Die tiefen Flüsse

Der peruanische Schriftsteller José María Arguedas starb vor 46 Jahren

Die tiefen Flüsse

Wenn man in Peru aufgewachsen ist und einem unterschwellig Quechua-Blut durch die Adern fließt, kann es passieren, dass unweigerlich tiefe Tränen beim Lesen der Romane und Erzählungen von José María Arguedas fließen. Es ist nicht nur die Beschreibung der Missstände und Demütigungen, welche die indigene Bevölkerung erleidet, sondern auch die Offenbarung einer Weltanschauung, die man in ihrer Ausdrucksweise als warm, zärtlich, großzügig, solidarisch und respektvoll gegenüber der Natur empfindet, und die Erkenntis, dass man dies unbewusst in sich trägt. Tränen, die man auch als "innere Reinigung" und Bestätigung der eigenen Identität empfindet.

01. November 2015

Ana María Pacón - Rechtsanwältin aus Peru

Ana María Pacón - Rechtsanwältin aus Peru

Die aus Peru stammende Ana María Pacón studierte Rechtswissenschaften und legte ihre juristischen Staatsexamina an der Katholischen Universität in Lima ab. Daran schlossen sich ein Master- und ein Promotionsstudium an der Universität in Augsburg an. Parallel dazu hat sie sich am Max-Planck-Institut in München mit den Themen geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Markenrecht sowie Verbraucherschutz beschäftigt.

23. Oktober 2015

Verkauft Peru sein Kulturerbe?

Zum Generalstreik in Cusco

Verkauft Peru sein Kulturerbe?

Streik in Peru ist anders, als ich das von Deutschland gewöhnt bin. Nichts geht mehr in Cusco. Die Kinder bleiben von der Schule daheim - zu gefährlich. Kein Bus fährt mehr, auch kein Taxi. Die Straßensperren aus dicken Steinen und großen Autoreifen werden von kampfesmutigen Männergruppen bewacht oder sie spielen dort einfach Fußball. Nur Krankenwagen dürfen durch. Die kleinen Läden haben geöffnet, Straßenhändler machen das Geschäft ihres Lebens. Die großen Supermärkte hingegen haben die Rollgitter halb heruntergelassen, um im Fall einer Attacke schnell komplett schließen zu können.

05. Oktober 2015

Lima feiert seinen "Herrn der Wunder"

Oktober, Lima im Zeichen von "El Señor de los Milagros"

Lima feiert seinen

Im Jahr 1651 malte ein angolesischer Sklave im Stadtteil Pachacamilla von Lima auf eine Lehmmauer das Bild eines schwarzen, gekreuzigten Christus. Die Bruderschaft, zu der er gehörte, machte aus dieser Stelle mit dem Bildnis eine Pilgerstätte, an der sie ihren Christus mit Gesang, Gitarre, Cajón und Tanz feierte.

1655 fielen bei einem verheerenden Erdbeben das Dach und die Wände des heiligen Ortes zusammen. Nur die Wand mit dem Bildnis des "Herrn des Erdbebens" blieb stehen. Dieses Geschehnis, zusammen mit Wunder, das ihm zugesprochen wurde, steigerten die Verehrung für den Sklaven und gaben ihm seinen zweiten und weltweit bekannten Namen: "Herr der Wunder".

16. August 2015

Die peruanische Schriftstellerin Teresa Ruiz Rosas

Persönlichkeit des Monats

Teresa Ruiz Rosas, Copyright Sebastian Winterson

Teresa Ruiz Rosas wurde am 26. April 1956 in Arequipa als Tochter des Lyrikers José Ruiz Rosas und der Schauspielerin Teresa Cateriano geboren. Sie besuchte das peruanisch-deutsche Gymnasium Max Uhle in ihrer Heimatstadt. Nach einem Studium der Philologie an der staatlichen Universität San Agustin in Arequipa setzte sie ihre akademische Ausbildung in Germanistik, Romanistik, ungarische Philologie und Übersetzung in Budapest, Barcelona und Freiburg fort. Von 1990 an war sie Lehrbeauftragte und Lektorin im Romanischen Seminar der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg und seit 2001 hat sie einen Lehrauftrag für spanische Sprache und Literatur an der Universität zu Köln.

Ihr Schaffen als Schriftstellerin begann früh mit Lyrik und Kurzgeschichten. Aber erst 1994 gelang ihr der Durchbruch mit ihrem Erstlingsroman „El copista“, welcher den Förderpreis Herralde des Verlags Anagrama erhielt.

26. Juli 2015

Kultur und Kulinarisches - Oberndorf feiert peruanisch

Schwarzwälder-Bote, 12.07.2015

Kultur und Kulinarisches - Oberndorf feiert peruanisch

Oberndorf. Ein gelungener Mix aus Musik, Tanz, Kultur und Gaumenfreuden machte die zweite Auflage der Fiesta Peru bei bestem Sommerwetter zum vollen Erfolg. Über 350 Menschen füllten den Klosterhof und erlebten ein Fest der Sinne.

Sehen, Riechen, Hören, Schmecken und Fühlen – alle Sinneswahrnehmungen wurden angesprochen. Bereits am Eingang weckten zwei bunt gekleidete Schönheiten die Neugier auf das Reich der Inka. Der Duft kulinarischer Köstlichkeiten aus Peru lag in der Luft, südamerikanische Klänge und zahlreiche Tänze in farbenprächtigen Kostümen zeugten von Temperament und Lebenslust.

06. Juli 2015

Corpus Christi und Inti Raymi - Ein feierlicher Kontrast im Juni

FIESTA PERÚ und Festkultur in Peru

Die meisten Feiertage haben dort einen katholischen Hintergrund, schließlich gehört etwa 80 Prozent der Bevölkerung dieser Konfession an. Im 16. Jahrhundert wurde das Land von den Spaniern missioniert, wodurch christliche Feste in das Leben der Menschen fanden.

13. Juni 2015

Peru: 3.800 Jahre alte Statuen der Caral-Kultur entdeckt

In der Ausgrabungsstätte Vichama im Gebiet der ehemaligen Caral-Kultur nördlich von Lima haben Archäologen 3.800 Jahre alte Statuen entdeckt. Die Fundstücke wurden vor wenigen Tagen bei einer Jubiläumsveranstaltung in der peruanischen Nationalbibliothek erstmals öffentlich vorgestellt. Es dürfte sich dabei um Opfergaben handeln, die die Ureinwohner bei der Errichtung eines Bauwerks hinterließen.

01. März 2015

Warum in Peru Glück auf der Straße liegt

Zum Glücklichsein der Peruaner

Warum in Peru Glück auf der Straße liegt

"Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein."

Das hat nicht nur der französische Schriftsteller und Philosoph Voltaire erkannt, sondern auch die Peruaner. Und sie lassen es sich nicht nehmen, ihre Gelassenheit und ihre Lebensfreude.

Ich habe fast drei Jahre in Cusco gelebt und nie zuvor war ich so glücklich. Dabei habe ich dort keine drei Jahre Urlaub gemacht. Nein, ich hatte zwei sehr stressige Jobs, inklusive Notfalltelefon. Es gab ebenso traurige Tage und in Cusco war es immer bitter kalt. Dennoch objektiv betrachtet, war ich in Peru irgendwie glücklicher als in Deutschland.

Aber wieso?

15. Dezember 2014

Der peruanische Kunstmaler Jaime Colán

Jaime Colán wurde 1956 in Lima geboren. Er studierte dort an der Kunstakademie und arbeitete in den 80er Jahren an der Abteilung für audiovisuelle Medien der Bischöflichen Kommission für Katechese, bevor er 1991 nach Kornwestheim bei Stuttgart zog. Seine Bilder wurden seither auf zahlreichen Ausstellungen in Süddeutschland, aber auch in Belgien und der Schweiz gezeigt. Eine kleine Auswahl präsentieren wir hier zusammen mit Erläuterungen des Künstlers zu seinem Schaffen

12. Dezember 2014

Greenpeace-Coup in Peru erzeugt kein gutes Klima

Während der Weltklimagipfel in der peruanischen Hauptstadt noch tagt, sorgt Greenpeace für Wirbel im Land. Mitglieder der Organisation drangen in das Gebiet der Nasca-Linien – Bilder mit bis zu mehreren hundert Metern Länge, die von Indios vor über 1.500 Jahren in den Stein- und Sandboden einer Hochebene bei Ica gescharrt wurden – ein, um dort einen Slogan anzubringen, der zum Umdenken beim Ressourcenverbrauch auffordert. Die Umweltschutzvereinigung, die früher mit einer Indianer-Weissagung den Raubbau an der Natur anprangerte, zeigte dabei wenig Einfühlung für das indigene Erbe: Bei der Aktion soll das Monument beschädigt worden sein. Kommentatoren in Zeitungen und sozialen Medien in Peru äußern sich entsetzt, und die Regierung droht den Verursachern hohe Strafen an.

21. November 2014

ENCANTADORAS - Zwischen Huaynos und Walzer

Konzert am 19. Dezember 2014 im Teatro ICPNA Lima

ENCANTADORAS - Zwischen Huaynos und Walzer

Am 19. Dezember 2014 fand in Lima ein Konzert statt, dessen Bedeutung auf dem ersten Blick nichts besonders zu sein schien.

In Europa oder anderswo lebenden peruanischen "Weltbürger", die in den 70ern des XX. Jahrhunderts mit der Musik von Atahualpa Yupanqui, Mercedes Sosa, Quilapayún und Inti Illimani aufgewachsen sind, waren gewohnt, die andine und die afroperuanische Musik als Bestand einer Einheit zu sehen, auf der u.a. die große Kunst dieser Musiker und Komponisten beruht.

09. Juni 2014

Neuer Inka-Pfad bei Machu Picchu entdeckt

In der Nähe von Perus berühmtestem Bauwerk Machu Picchu haben Forscher einen bisher unbekannten Pfad der Inka entdeckt. Es handelt sich um einen etwa eineinhalb Kilometer langen und 1,20 bis 1,40 Meter breiten Gebirgsweg, den bis zu drei  Meter hohe Stützmauern säumen, wie die staatliche "Dirección Desconcentrada de Patrimonio Cultural" in Cusco mitteilt. Von größter Bedeutung ist dabei ein fünf Meter langer Tunnel, der auf 2.700 Meter Höhe eine Felswand durchbricht. Fernando Astete, Leiter des "Parque Arqueológico de Machu Picchu", spricht von einem herausragenden Beweis für die Ingenieurkunst der Inka. Spalten im Tunnelgewölbe versiegelten sie mit behauenen Steinen, um einen Einsturz zu verhindern.

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