13. Juli 2015
Neue Abfallentsorgung in den Anden mit Geld aus Schuldenerlass
In dem Andenstädtchen Ambo ist Ende Juni ein Abfallentsorgungsystem, das vom Deutsch-Peruanischen Gegenwertfonds mitfinanziert wurde, eingeweiht worden. Der 5.000-Einwohner-Ort, in welchem der Hausabfall bisher, wie in den meisten Gemeinden Perus, auf eine nicht genehmigte, ungesicherte Müllkippe verbracht wurde, verfügt nun über eine Anlage zur Mülltrennung und Rückgewinnung recyclebaren Materials sowie zur Kompostproduktion, teilt die deutsche Botschaft in Lima mit.
Der nicht kompostierte oder recyclebare Müll wird in einer angrenzenden Deponie endgelagert. Diese wird nach neuesten Hygienestandards befüllt; ihre toxischen Abwasser werden in einer eigens dafür ausgelegten Grube aufgefangen und zurückgeführt. In Peru gibt es keine Möglichkeit, toxische Abwässer aus Mülldeponien aufzubereiten, sie werden zur Verdunstung zurückgeleitet. Mit diesem Managementsystem, das außerdem eine Trennung des Abfalls in den Haushalten vorsieht und damit in einem Pilotbezirk begonnen hat, ist Ambo bislang die einzige Gemeinde der Region Huánuco, die über eine angemessene und mit allen Genehmigungen ausgestattete Abfallbeseitigung verfügt.
Der Deutsch-Peruanische Gegenwertfonds (DPG)
Der Deutsch-Peruanische Gegenwertfonds (DPG) oder Fondo Contravalor Peruano-Alemán (FPA) geht auf ein Abkommen im Jahre 1997 zurück, in dem die Bundesregierung Peru einen Teil seiner öffentlichen Schulden erlassen und Peru sich verpflichtet hatte, 40 Prozent dieser Summe für Vorhaben des Umweltschutzes oder der Armutsbekämpfung einzusetzen. Der Fonds begann seine operative Tätigkeit 2003. In dieser ersten Phase verfügte er über den Gegenwert von rund 16,3 Mio. US-Dollar. 2009 und 2010 erfolgten weitere Schuldenumwandlungen in Höhe von 10 Mio. bzw. 16 Mio. Euro, sodass die Arbeit bis 2015 verlängert wurde. Der DPG konzentriert sich auf besonders arme Gebiete im Norden und Südosten Perus und unterstützt dort Verbesserungen in den Bereichen Regierungsführung und Bürgerbeteiligung auf lokaler Ebene, Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie Bewässerung in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Eine Analyse des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) aus dem Jahr 2012 bescheinigt den meisten geförderten Maßnahmen Relevanz und Wirksamkeit. (Quellen: Botschaft Lima, DIE)