31. Mai 2013
Deutschland und Peru verstärken Wissenschaftskooperation
In Peru sollen unter Beteiligung deutscher Partner drei Exzellenzzentren für Forschungen in den Bereichen Wasser, Biodiversität und Marineökologie entstehen. Dies vereinbarten jetzt der Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, Helge Braun, und der nationale peruanische Forschungsrat Concytec. Braun war über Pfingsten nach Peru gereist. Begleitet wurde er von einer 15-köpfigen Wissenschaftsdelegation, unter anderem mit Vertretern des Karlsruhe Institute for Technology, der Leibniz Gesellschaft, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Max-Planck-Gesellschaft.
Im Mittelpunkt der Reise standen die ersten deutsch-peruanischen wissenschaftlich-technologischen Fachgespräche mit dem Concytec. Hierbei wurde neben den Exzellenzzentren auch vereinbart, dass das Bundesbildungsministerium nach Möglichkeit deutsche Experten nach Peru entsendet, die den Bedarf beim Aufbau von Strukturen zur dualen technischen Ausbildung ermitteln sollen. Außerdem will das Ministerium Ergebnisse seiner Studien zur Lehrerausbildung dem peruanischen Bildungsministerium zur Verfügung stellen. Beide Seiten streben an, dass der Science Tunnel der Max-Planck-Gesellschaft dauerhaft in Peru verbleibt. Diese Wissenschafts-Ausstellung mit Erlebnischarakter war im April an der Pontificia Universidad Católica del Perú eröffnet worden.
Hintergrund für die bis dato größte wissenschaftlichen Delegationsreise ist die seit 2012 bestehende deutsch-peruanische Kooperation für Wissenschaft und Technologie. Während des Staatsbesuchs von Präsident Ollanta Humala in Deutschland vor einem Jahr waren vier Wissenschaftsvereinbarungen geschlossen worden. Im April unterzeichnete zudem die peruanische Bildungsministerin ein Stipendienprogramm für Deutschland für 500 Masterstudenten und Doktoranden.
Wie das Bundesbildungsministerium auf seiner Webseite schreibt, will die peruanische Regierung die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts anheben. Derzeit findet sich das Land im unteren Drittel Lateinamerikas und hinter Brasilien mit 0,8 Prozent, Chile mit 0,7 und Mexiko und Argentinien mit je 0,5 Prozent. Dies soll unter anderem durch den "Canón Minero" erreicht werden, einem staatlichen Instrument, mit dem Bergbau-Regionen gefördert werden. Vorbild ist Kolumbien: Hier garantiert der sogenannte "Fondo de regalías", dass 10 Prozent der nationalen Einnahmen für Bodenschätze für Forschung und Entwicklung zur Verfügung gestellt werden. In Peru fließen über den "Canón Minero" 25 Prozent der staatlichen Bergbaueinnahmen an die Regionen zurück, von denen wiederum ein Fünftel den Hochschulen zu stehen. Für 2012 ergab dies einen Beitrag von 35 Mio. Euro.