01. November 2014

Im Überblick: Deutschlands Importe aus Peru

Von Richard Meier - Freier Mitarbeiter, Themen Import: Peruanische Produkte in D-A-CH

Welche Waren bezieht Deutschland aus Peru?

Im Überblick: Deutschlands Importe aus Peru

Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis), ausgewertet vom Wirtschaftsnachrichtenportal Peru-econ, geben Auskunft: In der ersten Hälfte dieses Jahres wurden peruanische Güter im Wert von 433 Millionen Euro eingeführt. Das entspricht dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, ist aber weniger als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.

Hauptgrund für den jüngsten Rückgang ist, dass sich der Lieferung von Kupfererz praktisch halbiert hat. Dagegen ist der Import von landwirtschaftlichen Rohstoffen nahezu gleichgeblieben (116 Mio. Euro). Diese spielen im Handel von Peru nach Deutschland nach den Erzen die zweitwichtigste Rolle (siehe Diagramm). Innerhalb dieser Güterklasse dominieren Pflanzen zur Herstellung von Getränken (wie Kaffee und Kakao) mit 50 Mio. Euro, tropische Früchte (Mango, Zitrusfrüchte etc.) mit 41 Mio. Euro, Trauben (13 Mio. Euro) und Spargel.

Danach folgen verarbeitete Nahrungsmittel. Sie wurden sogar in weitaus größerer Menge geliefert als vor einem Jahr (97 statt 55 Mio. Euro). Das lag daran, dass sich die Bestellungen von Fischereierzeugnissen auf 76 Millionen Euro mehr als verdoppelt haben. Verarbeitetes Obst und Gemüse blieb etwa auf dem Vorjahresniveau (17 Mio. Euro).

Der Pisco fließt in schwankenden Mengen

PiscoGetränke summierten sich im Handel von Peru nach Deutschland im ersten Halbjahr auf rund 100.000 Euro; sie zählten damit zwar nicht zu den zehn wichtigsten peruanischen Importwaren, welche unser Diagramm zeigt, aber sie enthalten ein prominentes Produkt: den Traubenbrand Pisco. Dieses Nationalgetränk führte Peru nach Zahlen seines Exportverbandes Adex im vergangenen Jahr im Umfang von 5,4 Millionen US-Dollar in alle Welt aus, etwa die Hälfte davon ging in die USA. Chile nahm am zweitmeisten Pisco ab (1,2 Millionen US-Dollar), und Deutschland folgte auf Platz drei mit 276.000 US-Dollar – 86 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch solche Zuwächse zeigen auch, wie volatil das Geschäft ist. Im neuen Jahr ist der Pisco-Verkauf nach Deutschland wieder um etwa 30 Prozent gefallen. Um den Absatz in Europa anzukurbeln, hat das peruanische Außenwirtschaftsministerium zusammen mit 20 Markenherstellern im Oktober Werbeveranstaltungen in Berlin, London, Madrid, Mailand und Paris durchgeführt. Laut Ministeriumsangaben waren die Pisco-Anbieter Santiago Queirolo, Tabernero, Hacienda del Abuelo, El Alambique, Machu Pisco, Don Merejo, Tres Generaciones, Once de Azpitia, Barsol, Pisco Perú Corporation und El Sarcay de Azpitia mit von der Partie.

Über alle Güterklassen hinweg ist Deutschland für Peru derzeit das elftwichtigste Zielland. China, USA, Kanada, die Schweiz und Japan stehen hier in der vorderen Reihe. Spanien, als weiteres europäisches Land, kommt an achter Stelle. Was die peruanischen Agrarexporte angeht, ergeben sich laut Landwirtschaftsministerium aktuell folgende Marktanteile: USA (27,1 %), Niederlande (13,4 %), Deutschland (5,7), Spanien (5,5 %), Ecuador (4,7 %) und Großbritannien (4,1 %). Der hohe Stellenwert der Niederlande liegt daran, dass dieses Land wegen des Hafens in Rotterdam, aber auch der Direktflüge von Lima nach Amsterdam Anlaufstation auch für solche peruanischen Waren ist, die letztlich für andere europäischen Länder bestimmt sind.

Über den Autor

Richard Meier - Freier Mitarbeiter

Richard Meier - Freier Mitarbeiter

Bei Peru-Vision schreibt er zu Industrie- und Infrastrukturthemen.

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