10. Juli 2016

PPK hat einen Premier: den Ökonomen Fernando Zavala

Von Gerardo Basurco, Themen Peruanische Innenpolitik | Nachrichten zur Politik Perus | Newsletter - 2016 - 08 August

Der bisherige CEO der peruanischen Brauerei Backus y Johnston, eine Tochtergesellschaft der SABMiller – zweitgrößter Bierkonzern der Welt – wurde heute vom künftigen peruanischen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski (PPK)  als Präsident des Ministerrats verkündet. Damit kommt dem 45-Jährigen und ehemaligen Finanz- und Wirtschaftsminister unter Toledo und Geschäftsführer der Nationalen Behörde für Wettbewerb und Schutz des geistigen Eigentums (Indecopi) zwischen 1995 und 2000 eine Schlüsselstellung in der Regierung von PPK zu.

Entgegen seines ursprünglichen Versprechens – am 10. Juli die Zusammensetzung seines Kabinetts bekanntzugeben – verströstete PPK die Pressemedien auf den 15. Juli mit dieser Ankündigung.

Im Interview mit dem Rundfunksender RPP sagte er, dass sein zukünftiges Kabinett ausgewogen sein werde: eine Mischung von Fachleuten und Politikern, von Jungen und Erfahrenen, von Frauen und Männern.

PPK Zavala peru21

Die Pressemedien berichten über die Beteiligung von Vertretern der "Volksallianz für den Fortschritt" (APP)  – der Partei des von der Wahlbehörde ausgeschlossenen Präsidenschaftskandidaten César Acuña – am Kabinett. Hierbei handelt es sich um Marisol Espinoza (aktuell Vize-Präsidentin der Regierung Ollantas und Ex-Vizepräsidentin und gewählte Parlamentarierin für die APP) und Luís Ibérico von der gleichen politischen Formation. Sie könnte Justizministerin werden, während der Kongressabgeordnete  Ibérico das Verteidigungsministerium übernehmen könnte.

Weiter scheinen der ehemalige Botschafter in den Vereinigten Staaten und Vertreter vor den Vereinten Nationen, Ricardo Luna, als Außenminister, Eduardo Ferreyros als Minister für Außenhandel und Tourismus, der ehemalige CEO des Think-Tanks "Instituto para la Libertad y la Democracia" von Hernando de Soto, Alfonso Grados, als Arbeitsminister, der PPK-Parlamentarier Gino Costa als Innenminister, José Hernández als Agrarminister, Fiorella Molinelli als Energie- und Bergbauministerin sowie Bruno Giuffra als Produktionsminister, gesetzt zu sein.

Im Interview gab PPK folgende Themen als Schwerpunkte seiner Regierung:

  • Reduktion der Mehrwertsteuer unter Berücksichtigung der Wirtschaftsstabilität
  • Förderung der Aktivitäten der "informellen" Unternehmen
  • Soziale Maßnahmen in den Bereichen Trinkwasser, Erziehung und Gesundheit
  • Innere Sicherheit via Bekämpfung der Korruption und Polizeireform
  • Dezentralisierung durch Schaffung eines neuen Ministeriums, das u.a. die Aufgaben der Förderungsagentur Proinversion auf regionale Ebene wahrnehmen soll.

Gefragt nach den Beziehungen zur Opposition im Parlament, sagte er, dass diese Woche Gespräche mit der Volks-Kraft geplant seien. (Quellen: Interview RPP vom 10.07.2016, El Comercio, El Trome.)

Über den Autor

Gerardo Basurco

Gerardo Basurco

Er betätigt sich als Berater und Projektleiter in der Privatwirtschaft und ist Dozent in Entwicklungspolitik und Landeskunde Lateinamerikas für die AIZ/GIZ. Zudem verfügt er über langjährige Erfahrung in der Kooperation zwischen Deutschland und Lateinamerika.
Bei Peru-Vision ist er zuständig für den Bereich Wirtschaft und Politik sowie Consulting.

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