Peru auf der Fruit Logistica 2016

Seit dem Jahr 2003 nimmt Peru mit einer kontinuierlich wachsenden Präsenz an der Fruit Logistica in Berlin teil. An der 2015er-Veranstaltung belegte eine Delegation von 300 Unternehmen und Fachverbänden eine Ausstellungsfläche von 510 Quadratmetern, die mit Kunden und potenziellen Einkäufern über ein Auftragsvolumen von schätzungsweise 129 Millionen US-Dollar für das Geschäftsjahr 2015 verhandelten (45% mehr als im Vorjahr). Es gab mehr als tausend Geschäftskontakte und an die 10 400 Besucher. Zum Vergleich: Die erste Beteiligung peruanischer Unternehmen auf der Fruit Logistica vor 13 Jahren begann mit einem Stand von 25 Quadratmetern und vier Firmen.

Im Jahr 2013 war Peru Partnerland der Fruit Logistica. Dieser Status war nicht zuletzt auf die Bedeutung der peruanischen Landwirtschaft, das Wachstum der Agrarexporte, die Qualität der Produkte und die wirtschaftlichen Stabilität des Landes zurückzuführen. Faktoren, die auch die Attraktivität des Landes für in- und ausländische Investoren erhöhen.

Die Fruit Logistica ist für die Industrie der "frischen Produkte" bzw. den Fruchthandel die weltweit wichtigste Plattform zur Vermarktung. Beim letzten Mal lockte sie 2.750 Aussteller (90% aus dem Ausland) und rund 62.000 Fachbesucher aus mehr als 130 Ländern an.

Bedeutung der Landwirtschaft für Peru

Nach beindruckenden Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts im vergangenen Jahrzehnt hat sich die wirtschaftliche Entwicklung Perus infolge der stagnierenden Weltwirtschaft und des Verfalls der Rohstoffpreise zuletzt abgeschwächt. Der Agrarsektor erwies sich aber als relativ stabil in den letzten Jahren und trägt 7,2 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt und sogar 25 Prozent zur Beschäftigung des Landes bei. Auch im Außenhandel steigt die Bedeutung der Landwirtschaft. Nach Angaben des Agrarministeriums Perus betrugen die peruanischen Exporte von Agrarprodukten 3,5 Mrd. US-Dollar (89% sind Nicht-traditionelle Exporte) zwischen Januar und September. Der Agrarsektor ist nach dem Bergbau der zweite Deviseneinbringer des Landes. Zu den Exportschlagern zählten die Kakao und Avocados, gefolgt von frischen Spargel (10% Zunahme zum Vergleichszeitraum im Vorjahr), frischen und gefrorenen Mangos (26 und 27% Zunahme), Kakao (18%), Bananen (24%) und Mandarinen (13%).

Für das Jahr 2015 wird eine ehrgeizige Kampagne zur Erschließung neuer Märkte, vor allem in Asien (Südkorea), Osteuropa (Estland, Polen, Bulgarien) und Nordeuropa (Finnland, Dänemark, Schweden) sowie zur Positionierung neuer Produkte (Beeren) verfolgt. Die Teilnahme an der Fruit Logistica soll hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten. Die Aktivitäten der 36 Außenhandelsbüros der Regierung spielen hierbei eine wichtige Rolle und sollen durch die Einrichtung weiterer vier Büros verstärkt werden.

Agrarexporte nach Europa

Laut dem peruanischen Agrarministerium rangiert Deutschland an achter Stelle der Importe peruanischer Agrarprodukte. Frische Avocados und Spargel waren die beliebtesten Einfuhrgüter gefolgt von Trauben, Mango Früchten, Kakao, Bananen und Quinua. Die Niederlande sind sogar der zweitwichtigste Bestimmungsort peruanischer Agrarprodukte weltweit. Das Land importierte 18 Prozent der peruanischen Agrarerzeugnisse zwischen Januar und September 2015.

Präsenz auf der Fruit Logistica

Die nächste Fruit Logistica findet Anfang Februar 2016 statt. Der Peru-Stand auf der Messe wird flächenmäßig genauso groß wie in den letzten zwei Jahren sein. Die peruanische Delegation wird von Landwirtschaftsminister Juan Manuel Benites angeführt und vom Präsidenten des Verbands der Agrarproduzenten Agap, Ana Maria Deustua, dem Botschafter Perus in Berlin, José Antonio Meier und dem Leiter der Exportabteilung der staatlichen Förderungskommission Promperu, Luis Torres, begleitet. Weiterhin wirken der Verband der Exporteure Adex und die Deutsch-Peruanische Industrie- und Handelskammer mit.

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Quellen: Gestion.pe, Agronegocios.pe, ADEX