14. September 2015

Beinahe 400 000 Besucher auf der Gastronomiemesse Mistura in Lima

Von Gerardo Basurco, Themen Import: Peruanische Produkte in D-A-CH | Landwirtschaft | Nahrungsmittel | Newsletter - 2015 - 10 Oktober

Beinahe 400 000 Besucher auf der Gastronomiemesse Mistura in Lima

Vom 4. bis 13. September verwandelte sich die „grüne Küste“ auf der Höhe von Barranco in Lima in ein andines Dorf, um die größte gastronomische Messe des Kontinents, die Mistura, zu beherbergen. Diesmal lautete das Motto „Wir alle sind Mistura“, womit der nationale Charakter dieses Mega-Events betont wurde. Die Küche war in Peru immer kulturverbindend, eine Art der Kommunikation, und sie ist heute ein wichtiger Identifikationsfaktor. Auch die Politik misst dem Branchentreff hohe Bedeutung bei und erklärte Mistura als Veranstaltung von nationalem Interesse. Perus Präsident Humala und seine Frau Nadine waren bei der Eröffnung anwesend und viele Ministerien beteiligten sich an Aktivitäten und Projekten der Messe.

Neu in der achten Ausgabe dieser Veranstaltung waren die Teilnahme der Hausbrauereien und der „Food Trucks“. Die Brauerei „Cumbres“ stellte ein Gourmey-Bier aus „Lima“-Schalen sowie Biersorten aus einheimischen Produkten wie Quinoa, Lila-Mais, Kaffee, Physalis und Maracuya auf der Messe vor. Neben Cumbres zeigten vier weitere Hausbrauereien aus Lima, Huaraz und Arequipa ihre Spezialitäten. Auch die „Restaurants auf Rädern“ erfreuten sich unter den kulinarischen Anbietern auf der Mistura großer Beliebtheit.



Großer Markt für die Regionen

Vertreter aus den drei Regionen Küste, Anden und Urwald boten den Besuchern ihre gastronomischen Spezialitäten an. Aber nach wie vor bildet der „Große Markt“ die Hauptattraktion der Messe: Kleine Agrarproduzenten aus dem ganzen Land präsentieren frische und weiterverarbeitete Erzeugnisse auf 150 Ständen. Darunter sind Dutzende von Kartoffel-, Mais-, andine Korn- und Ajisorten, Gemüse, Obst, Kaffee, Kakao usw. zu finden. Besonderheiten wie das Tarakernmehl werden von diesen Bauern hervorgebracht. Peru ist das größte Herkunftsland dieses als Geliermittel verwendbaren Stoffs und es exportiert Taragummi im Wert von einer halben Millionen US-Dollar nach Deutschland (Andina)

Etabliert hat sich auch die Kooperation zwischen Landwirten und den Starköchen (Gastón Acurio, Mitsuharu Tsumura, Virgilio Martínez, Adolfo Perret, Mónica Kisic, Flavio Solórzano, etc.), die täglich kulinarische Kreationen zubereiteten und den Gästen anboten. Das Augenmerk wurde auf die besondere Rolle der Bauern gerichtet, die die Basis für die Erstellung der köstlichen Mahlzeiten erst möglich machen.

Aber es wurden nicht nur Lebensmittel ausgestellt und verkauft. Musikalische Darbietungen, Tänze mit traditionellen Kleidern und Kunsthandwerke ergänzen das Angebot im Großen Markt. Die Regionalregierungen, insbesondere Tacna, Moquegua, Junín, Cusco, La Libertad und Lima, präsentieren ihre Spezialitäten und ihr touristisches Angebot.

Informatives Rahmenprogramm

Im Bereich der Kaffeehersteller wurde der Prozess von der Ernte, über die Fermentierung, Röstung, Mahlen bis zum Verpacken vorgeführt. Bei den Kakaoherstellern konnten verschiedene Schokoladensorten aus der aus Peru stammenden Frucht genossen werden.

Auf dem Forum „Qaray“, das sich mit technologischen Entwicklungen in der Gastronomie beschäftigt, gastieren auch dieses Jahr international anerkannten Experten. Der Amerikaner Harold McGee, der zur Entwicklung der Molekularküche beigetragen hat und sich mit der Geschichte des Kochens und Nahrungszubereitung beschäftigt, sprach über die fünf Geschmäcker (süß, sauer, salzig, bitter und umami1) und die Geschmacksverstärker. Während der Engländer Tristram Stuart über den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung in der Welt referierte, setzten sich Bernard Lahousse mit Geschmackskombinationen, die Brüder Rick und Michael Mast mit Schokoladen und Frederic van Tricht mit Käse auseinander.

1) Der japanische Forscher Ikeda Kikunae schrieb 1908 als erster über den Geschmack umami, der als „fleischig und herzhaft, wohlschmeckend“ (vollmundig) beschrieben werden kann.


Fotos von APEGA

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Acurio
Acurio2
Batan
Cocina-mercado-Innen
Cocina-mercado-Perret
Cocina-mercado-Perret2
Guanabana
Kartoffel
Maca
Panela
Phisalis
Qaray.Virgilio
Sieger-rocoto-A
Sieger-rocoto-i
aMaiz
bGanador-rocoto
cacao
chirimoya
chupe1
chupe2
chupe3
cocktail
mMistura
marinera
negro
negro2
papas
picaron-morado
sanguche
tAMALES
zapallo-loche


Über den Autor

Gerardo Basurco

Gerardo Basurco

Er betätigt sich als Berater und Projektleiter in der Privatwirtschaft und ist Dozent in Entwicklungspolitik und Landeskunde Lateinamerikas für die AIZ/GIZ. Zudem verfügt er über langjährige Erfahrung in der Kooperation zwischen Deutschland und Lateinamerika.
Bei Peru-Vision ist er zuständig für den Bereich Wirtschaft und Politik sowie Consulting.

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