13. Mai 2014

Die peruanische Gastronomie erregt erneut die weltweite Aufmerksamkeit

Von Gerardo Basurco, Themen Nachrichten zur peruanischen Gastronomie

Zwei peruanische Restaurants unter den ersten 20 besten der Welt

Die peruanische Gastronomie erregt erneut die weltweite Aufmerksamkeit

Die Ministerin füe Aussenhandel und Tourismus Magali Silva überreicht den Chef Virgilio Martínez die Botschafterurkunde (Bildquelle: Marca Peru) für besondere erbrachte Leistungen.

In der Ende April 2014 veröffentlichten Liste der "50 besten Restaurants weltweit" wurden gleich zwei peruanische Restaurants unter den ersten zwanzig aufgeführt. Wer auf „Gaston & Astrid“ als erstplatziertes peruanisches Restaurant getippt hatte, wurde hier eines besseren belehrt. Während das Restaurant des Gastronomiegurus Gastón Acurio und seiner Frau Astrid Gutsche auf Platz 18 landeten (2013 belegten sie noch Platz 14), belegte das „Restaurante Central“ in Lima, das von dem jungen, talentierten Chefkoch Virgilio Martínez geführt wird, den 15. Platz.

Zudem war Virgilio Martínez der Koch, welcher sich um 35 Plätze verbesserte und damit am meisten auf der Liste der besten Restaurants avancierte. Im vergangenen Jahr war er das Schlusslicht der - auch als Pellegrino-Liste bekannten - renommierten Gourmetrestaurantliste.

Der Koch Virgilio Martínez wurde 1977 in Lima geboren. Er fing mit 18 Jahren ein Jurastudium an, das er nach drei Jahren abbrach, um sich seiner Leidenschaft dem Kochen zu widmen. Seine Ausbildung als Koch erstreckte sich über das Le Cordon Bleu von Ottawa in Kanada und Quadratto at Four Seasons Hotel in London. Anschließend arbeitete er in berühmten Restaurants wie dem Stage of Four Seasons in Singapur, Lutèce in Manhattan, Cab Fabes in Sant Celoni, Astrid y Gastón in Madrid und in Bogotá. 2009 machte er sich selbständig und gründete das „Restaurante Central“ im Stadtviertel Miraflores in Lima. Schon drei Jahre später eröffnete Virgilio im Hotel Palacio Nazarenas in Cusco das Restaurant Senzo und dann wagte er den Sprung nach Europa und eröffnete auch 2012 in London das Restaurant „LIMA London“. Letzteres erhielt kurz danach einen von drei Michelin Sternen, der für „Eine sehr gute Küche, welche die Beachtung des Lesers verdient“ steht. Das Michelin Sternensystem zeichnet „überdurchschnittlich gute Küchen aller Stilrichtungen“ aus.

Pía Romero y Virgilio Martínez, Bildquelle Telefónica PerúMartínez ist Vertreter einer neuen Generation von Köchen, die die Entwicklung Perus durch die Gastronomie vorantreiben wollen. Er war bisher an jeder der größten lateinamerikanischen Gastronomie-Messen Mistura aktiv beteiligt und hat 2013 die Initiative „Mater iniciativa“ gegründet. Dieses Projekt hat sich zum Ziel gesetzt Geschichten von unbekannten Produkten aus dem Hinterland Perus zu sammeln und dieses Wissen dann mit den peruanischen Gastronomen und der Öffentlichkeit zu teilen. An diesem Projekt sind Spezialisten unterschiedlicher Disziplinen beteiligt, welche zur Bekanntmachung der Aktivitäten der peruanischen Bauern, ihrer Kultur und der Diversität Perus beitragen möchten. Auch in seinem Privatleben scheint Martínez Erfolg zu haben - die Köchin María Pía León an seiner Seite unterstützt ihn in seinen zahlreichen Projekten und die beiden werden in Kürze heiraten.

Als gefragter Redner auf der internationalen Gastronomie-Bühne hat Virgilio Martínez an verschiedenen Veranstaltungen in den fünf Kontinenten teilgenommen. Am 19. Mai 2014 wird er auf dem „International Cooking Summit“ in Zürich mit einer spannenden Bühnenshow aufwarten. Bereits in den vergangenen zwei Jahren trifft sich auf diesem Event die Elite der Gastronomiebranche und ebenso zahlreiche Nachwuchstalente sowie Fachjournalisten. Dieses Jahr betritt zum ersten Mal betritt ein lateinamerikanischer Chefkoch diese Bühne.

Uns erreicht gerade die Nachricht, dass Martínez am 6. Mai 2014 zum Botschafter der Marke Peru ernannt wurde. Dies ist zugleich eine Auszeichnung, eine Verpflichtung und Möglichkeit sein Land auf der ganzen Welt zu vertreten und zu repräsentieren.

Außerdem nahm ein weiterer peruanischer Chefkoch, Adolfo Perret, vom 13. bis 15. Juni 2014 im Hotel St. Gotthard in Zürich an einem peruanischen Gastronomie- und Kultur-Festival teil und machte damit die Küche seines Heimatlandes in Europa bekannter. Wie wir also sehen erobert die peruanische Gastronomie langsam aber sicher die europäischen Märkte. Wird sie bald die Favoritenstelle der italienischen Küche herausfordern?

Über den Autor

Gerardo Basurco

Gerardo Basurco

Er betätigt sich als Berater und Projektleiter in der Privatwirtschaft und ist Dozent in Entwicklungspolitik und Landeskunde Lateinamerikas für die AIZ/GIZ. Zudem verfügt er über langjährige Erfahrung in der Kooperation zwischen Deutschland und Lateinamerika.
Bei Peru-Vision ist er zuständig für den Bereich Wirtschaft und Politik sowie Consulting.

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